(ots) - Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA)
ist es schwieriger geworden, einen erfolgreichen Ausgleich am
Ausbildungsmarkt herbeizuführen. Die Situation am Ausbildungsmarkt in
Deutschland entwickelte sich 2012/2013 daher ungünstiger als in den
beiden Vorjahren. Entsprechend fiel die Bilanz des BA-Vorstands
Raimund Becker aus: "Es ist schwieriger geworden, Bewerber und
Ausbildungsstellen zusammenzubringen. Dies sehen wir sowohl
berufsfachlich und qualifikatorisch wie auch regional."
Von Oktober 2012 bis September 2013 wurden dem Arbeitgeberservice
der BA insgesamt 504.500 Ausbildungsstellen gemeldet, etwas weniger
als im Vorjahr (-12.600). Der Rückgang zeigt sich sowohl bei den
betrieblichen wie bei den außerbetrieblichen
Berufsausbildungsstellen. Von Seiten der Betriebe wurden 472.300
Stellen bei den Agenturen und gemeinsamen Einrichtungen gemeldet. Das
waren 6.300 weniger Ausbildungsplatzangebote als im Vorjahr. Im
langjährigen Vergleich liegt die Zahl betrieblicher Angebote weiter
auf hohem Niveau. Das Minus bei den außerbetrieblichen Stellen fällt
deutlich stärker aus. Hier sind mit 32.300 Stellenmeldungen 6.200
weniger außerbetriebliche Angebote zu verzeichnen als im
Vorjahreszeitraum. Damit wurde auf die in den letzten Jahren
verbesserte Marktlage und die demografische Entwicklung reagiert.
Gleichwohl haben Marktersatzmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche
nach wie vor eine wichtige Funktion. Von Oktober 2012 bis September
2013 haben insgesamt 561.200 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der
Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle
eingeschaltet. Das waren ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum
(-600). Dass die Bewerberzahl trotz demografisch kleiner werdender
Altersjahrgänge konstant geblieben ist, geht vor allem auf mehr
Bewerber zurück, die im aktuellen Jahr die Schule verlassen haben
(+2.900). Hier spielen insbesondere auch die doppelten
Abiturjahrgänge in Nordrhein-Westfalen und Teilen Hessens eine Rolle.
Darüber hinaus ist die Zahl der Bewerber, die bereits im letzten oder
vorletzten Jahr als Bewerber gemeldet waren, etwas höher als vor
einem Jahr (+2.100). Dies steht im Zusammenhang mit den doppelten
Abiturjahrgängen des Jahres 2012. So war im letzten Jahr sowohl die
Bewerberzahl als auch die Zahl der unversorgten Bewerber angestiegen.
In Folge dessen sind in diesem Jahr mehr Bewerber aus dem Vorjahr auf
der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Ein weiterer Grund für den
leichten Anstieg ist, dass etwas mehr Jugendliche, die im letzten
Jahr bereits eine Ausbildung begonnen hatten, in diesem Jahr erneut
auf der Suche sind. Ursache hierfür ist, dass sie entweder ihre
Ausbildung bereits abgebrochen haben oder aber einen Wechsel des
Ausbildungsberufs oder des Ausbildungsbetriebes mit Hilfe der
Bundesagentur für Arbeit anstreben. Bis Ende des Beratungsjahres am
30. September 2013 gelang es nicht allen Bewerbern, einen
Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig blieben auch zahlreiche
Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Gründe liegen in erster Linie
darin, dass das Angebot und die Nachfrage in berufsfachlicher,
qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht differieren. Am Ende des
Berufsberatungsjahres waren bei Agenturen und Jobcentern 21.000
Bewerber noch unversorgt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg
von 5.400. Damit blieben deutschlandweit 3,7 Prozent der gemeldeten
Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot. Der Anteil
der Bewerber, die in eine Ausbildung eingemündet oder darin
verblieben sind, lag mit 52 Prozent leicht unter dem Niveau des
Vorjahres. 17 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren
(Berufs-)Schulbesuch oder ein Studium und vier Prozent für eine
weitere Qualifizierung (zum Beispiel eine berufsvorbereitende
Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung) entschieden.
Weitere fünf Prozent haben eine Arbeit aufgenommen. 33.500
Ausbildungsstellen waren Ende September noch unbesetzt. Die Zahl fiel
damit ähnlich aus wie im Vorjahr (+ 300). Die Zahl der noch
unbesetzten Ausbildungsstellen übersteigt damit die Zahl der noch
unversorgten Bewerber um 12.500. Damit ergibt sich das sechste Jahr
in Folge am Ende des Beratungsjahres ein Stellenüberhang, der aber
kleiner ausfällt als in den letzten beiden Jahren (2012: 17.600;
2011: 18.300). Das Ende des Berufsberatungsjahres bedeutet nicht das
Ende der Vermittlungsaktivitäten. Vielmehr melden sich auch jetzt
noch Jugendliche, die z. B. keinen Studienplatz erhalten haben oder
eine Ausbildung oder weiterführende Schule abbrechen und nun ab
sofort noch eine duale Berufsausbildung anstreben. Gleichzeitig
melden auch Betriebe noch freie Ausbildungsstellen für das bereits
begonnene Ausbildungsjahr. Mit den Ende September noch unbesetzten
Ausbildungsplätzen, den noch freien Stellen für
Einstiegsqualifizierungen, außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen und
ggf. Berufsvorbereitungsmaßnahmen stehen genügend Angebote zur
Verfügung, um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen
Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.
Weitergehende statistische Informationen finden Sie im Internet
unter: http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statis
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tml Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
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