(ots) - Zum Auftakt der am Donnerstag beginnenden
Gespräche über die künftige schwarz-rote Energiepolitik fordert der
baden-württembergische Finanzminister Nils Schmid (SPD), bei der
Stromversorgung in Deutschland weitgehend auf Kohlekraftwerke zu
verzichten. "Wir brauchen eine CO2-arme und klimaschonende Erneuerung
des Kraftwerkparks", betonte Nils Schmid im Interview mit der
"Stuttgarter Zeitung" (Donnerstagausgabe): "Da kann im Einzelfall
vielleicht auch mal ein Kohlekraftwerk dabei sein. Aber so weit wie
möglich müssen wir auf Gaskraftwerke und auf Kraftwärmekopplung
setzen." Kohlekraftwerke seien "nicht mehr der Weisheit letzter
Schluss", betonte Schmid.
Damit geht der baden-württembergische SPD-Vorsitzende auf
Gegenkurs zur nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft, die beim Thema Energie Verhandlungsführerin für die SPD ist.
Sie hatte zuletzt erklärt, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen
wichtiger sei als eine schnell Energiewende. Anders als Kraft will
der Stuttgarter Vize-Regierungschef Schmid jedoch nicht nur die
Interessen der Kohle- und Stahlindustrie beachtet wissen, sondern
auch die Lage des baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbaus.
Die Betriebe dieser Branchen profitierten stark von den neuen
Ökotechnologien. "Deshalb wird es mit Baden-Württemberg ein
Ausbremsen der Energiewende nicht geben", betonte Nils Schmid. Um
mehr Klimaschutz in der Stromproduktion durchzusetzen "werden wir in
aller Freundschaft mit Hannelore Kraft streiten müssen", erklärte er
der StZ.
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