(ots) -
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) hat in diesem
Jahr die Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille an die Deutsche
Blindenstudienanstalt e. V. (BLISTA) verliehen. Mit dieser höchsten
Auszeichnung der DVfR würdigt sie die herausragenden Leistungen von
BLISTA im Bereich der Bildung, Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion
für sehbehinderte und blinde Menschen aller Altersgruppen.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen der diesjährigen
Mitgliederversammlung der DVfR durch ihren Vorsitzenden, Dr. Matthias
Schmidt-Ohlemann, überreicht. Er betonte bei der Übergabe der
Medaille und der Urkunde, dass das sehr breite Leistungs- und
Unterstützungsangebot von BLISTA betroffenen Menschen ermöglicht,
lebenspraktische Kompetenzen zu erwerben, um ein selbstbestimmtes und
selbständiges Leben weitgehend ohne fremde Hilfe führen zu können.
Vorbildlich sind diese Angebote auf die "Hilfe zur Selbsthilfe"
ausgerichtet. Die partizipativen Strukturen der vielfältigen
Fachdienste, Informations- und Kommunikationsangebote für Betroffene,
Angehörige und Fachleute, an denen blinde und sehbehinderte Experten
ganz selbstverständlich mitwirken, sind einzigartig und
beispielgebend. Dr. Schmidt-Ohlemann dankte dem BLISTA-Team für das
herausragende Engagement und wünschte ihnen weiterhin eine
erfolgreiche Arbeit.
In seinem Überblick über die breite Angebotspalette von BLISTA im
Rahmen der Verleihung betonte Jürgen Nagel, Leiter der
Rehaeinrichtung bei BLISTA, dass die Aus- und Fortbildung von
Fachkräften ein sehr wichtiges Arbeitsfeld ist. Hier erwerben
Reha-Lehrer die notwendigen Kompetenzen für ihre Arbeit mit blinden
und sehbehinderten Menschen. Darüber hinaus entwickelt BLISTA
vielfältige Informationsmaterialien und ist Träger der Deutschen
Blindenbibliothek, die auch Nutzern aus dem Ausland zur Verfügung
steht.
Die Laudatoren, Renate Reymann, Präsidentin des Deutschen Blinden-
und Sehbehindertenverbandes (DBSV), und Prof. Dr. Franz Grehn,
Präsidiumsmitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft
(DOG) und Direktor der Universitäts-Augenklinik Würzburg, stellten
das inhaltliche Spektrum der Arbeit mit Blinden und Sehbehinderten
anschaulich dar, auch im internationalen und gesellschaftlichen
Zusammenhang.
"Rehabilitation ist der Schlüssel zur Selbständigkeit", betonte
Frau Reymann, und sie bedauerte, dass die Finanzierung dieser
unverzichtbaren Rehabilitation nicht immer sichergestellt ist. Sie
sprach die Hoffnung aus, dass die politische Forderung des DBSV nach
Kostenübernahme durch die Krankenkassen durchgesetzt werden kann.
Derzeit ist für Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Unfall ihre
Sehfähigkeit einbüßen, keine Anschlussrehabilitation vorgesehen und
dies muss sich schnell ändern.
Prof. Grehn unterstrich auch aus medizinischer Perspektive die
Notwendigkeit einer Rehabilitation. Es gehe um "die Wiederherstellung
von Fähigkeiten, die bisher vorwiegend durch das Sehen gesteuert
wurden und jetzt durch andere Information ausgefüllt werden müssen."
Den Dank für die hohe Auszeichnung und die anerkennenden Worte
überbrachte der Vorsitzende des BLISTA-Verwaltungsrats, Bernd
Höhmann. Er verlieh seiner Erwartung Ausdruck, dass die Verleihung
der Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille zusätzliche Schubkraft bei der
Überzeugungsarbeit in Öffentlichkeit und Fachkreisen für die Belange
von sehbehinderten und blinden Menschen entwickeln möge. BLISTA wird
die Zusammenarbeit mit der DVfR - auch als deren Mitglied - zur
Umsetzung der gemeinsamen Grundanliegen intensivieren, so Herr
Höhmann.
Weitere Informationen zur Verleihung der
Kurt-Alphons-Jochheim-Medaille an BLISTA e.V. finden Sie unter
www.dvfr.de
Pressekontakt:
Dr. Bärbel Reinsberg
Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR)
E-Mail: b.reinsberg(at)dvfr.de, Telefon: 06221 187 901 13