(ots) - Erzsatzkassen für Dynamisierung von
Pflegeleistungen und stärkere Einbeziehung von Demenzkranken
Vorstandschefin Elsner: Aufstockung der Mittel nötig - Für
Erhöhung der Pflegebeitragssätze um 0,3 Prozentpunkte
Osnabrück.- Die Ersatzkassen haben sich für eine Dynamisierung von
Pflegeleistungen und eine stärkere Einbeziehung von Demenzkranken
ausgesprochen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) sagte Vorstandschefin Ulrike Elsner, mit der zusätzlichen
Berücksichtigung der Demenzerkrankungen werde die Zahl der
Anspruchsberechtigten im Pflegebereich von derzeit 2,45 Millionen
unmittelbar um 230.000 steigen. Insgesamt sei mit einem Anstieg der
Pflegebedürftigen auf 2,8 Millionen im Jahr 2020 zu rechnen. Unter
Zugrundelegung einer Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit fünf
statt bislang drei Pflegestufen und der damit verbundenen
Neueingruppierung der Betroffenen erfordere dies eine Aufstockung der
Mittel um drei bis vier Milliarden Euro. Derzeit stehen insgesamt 23
Milliarden Euro zur Verfügung. Laut Elsner könnte dieser zusätzliche
Finanzbedarf durch eine Erhöhung der Pflegebeitragssätze um etwa 0,3
Prozentpunkte abgedeckt werden. Bislang liegen sie bei 2,05
beziehungsweise 2,3 Prozent für Kinderlose. Den Versicherten entstehe
dadurch eine zusätzliche Belastung von maximal rund sechs Euro im
Monat. Die Verbandsvorsitzende forderte, sich schnell auf eine solche
Maßnahme zu verständigen, weil die Umsetzung der neuen
Pflegegradeinteilung samt Beitragserhöhung bis zu zwei Jahre in
Anspruch nehme. Elsner warb zugleich für eine Dynamisierung von
Pflegeleistungen. "Da ist 20 Jahre kaum etwas passiert; in den
Pflegestufen eins und zwei hat es sogar überhaupt keine Anpassungen
gegeben", betonte die Verbands-Vorsitzende. Der Realwert der
Leistungen sei dadurch kontinuierlich gesunken.
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