(ots) - Das diesjährige Adventskonzert des Albert
Schweitzer Jugendorchesters findet ungewöhnlich früh statt am
Samstag, dem 16. November 2013 um 20.00 Uhr im großen Saal der
Laeiszhalle Hamburg.
Programm
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 4 c-moll D 417
Richard Wagner: Siegfried-Idyll
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-moll op.67
Dirigent: Manfred Richter
Nach zehn Jahren steht heute Abend wieder Beethovens V. Sinfonie
auf dem Programm, nicht zufällig direkt nach der VI., der
"Pastorale", im Frühjahr, da Beethoven beide Werke sehr bewusst als
sinfonisches Gegensatzpaar konzipiert hat. So unterschiedlich beide
Werke auch erscheinen mögen, in ihrem formalen Bau, selbst in vielen
Details sind sie frappierend ähnlich.
Beethovens V. ist mit den Ideen der französischen Revolution
untrennbar verbunden, es gibt zwar kein "geheimes" Programm, wie es
in Zusammenhang mit der ursprünglich Napoleon gewidmeten Eroica
behauptet wird, viele ihrer melodischen Bausteine gehen jedoch
eindeutig belegbar auf Kompositionen und Liedgut der revolutionären
Zeit in Paris zurück. Unschlagbarer Beweis ist im übrigen immer noch
der spontane Ruf "C'est l'Empereur ! Vive l'Empereur !" eines
französischen Offiziers zu Beginn des Finales der V. in einem Konzert
1809 im durch Napoleon besetzten Wien.
Das Siegfried-Idyll stellt Richard Wagners einzige wirklich
anerkannte Komposition für Orchester dar. Es entsteht als
"Geburtstagsständchen" für seine Frau Cosima, eineinhalb Jahre nach
der Geburt ihres Sohnes Siegfried 1869 im Dezember 1870. Die doppelte
Intimität des Anlasses wie vor allem die wohl mit der Erfahrung der
Geburt des Sohnes zusammenhängende emotionale Qualität und innere
Ruhe des Werks machen es zu einem der schönsten der gesamten
Orchesterliteratur.
Schubert schreibt seine IV. Sinfonie mit 19 Jahren. Auch wenn der
Schwerpunkt seiner Arbeit und seiner Begabung eindeutig im
Liedschaffen liegt - zu diesem Zeitpunkt sind schon über 250, teils
sehr berühmte Lieder komponiert, ist er auch in Bezug auf die
Sinfonie nicht unerfahren, die drei Vorgänger der IV. sind bereits
sehr hochwertige Arbeiten. Natürlich haftet allen Kompositionen noch
die Eigenschaft des Experiments im Schatten Beethovens an,
insbesondere die Tonartwahl c-moll verweist hier auf enge Bezüge.
Spätere große Kollegen wie etwa Dvořák haben das Werk sehr
bewundert.
Erstaunlicherweise arbeitet sich nicht nur Schubert an dem großen
Vorbild in seiner direkten Nachbarschaft ab, auch Wagner kommt
lebenslang nicht von dem Gedanken los, Sinfonien schreiben zu wollen
und zu müssen, artikuliert gleichzeitig aber die grundsätzliche
Unmöglichkeit 'nach Beethoven auf dem Gebiete der Symphonie noch
Neues und Beachtenswertes zu leisten'. Das Siegfried-Idyll trägt
bezeichnenderweise trotzdem den Titel "Symphonie".
KARTENVERKAUF
Karten für das Konzert gibt es bei der Konzertkasse Gerdes,
Rothenbaumchaussee 77, Tel.: 45 33 26, an allen bekannten
Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. Eintrittspreise EUR 18,-
SchülerInnen und StudentInnen EUR 9,-; Ermäßigung auch schon im
Vorverkauf.
Pressekontakt:
Anne Guntau
email: anne(at)guntau.de
Tel 040/5119108