(ots) - Der NABU hat das Saarland und dessen SaarForst
Landesbetrieb für den aus Naturschutzsicht vorbildlichen Umgang mit
dem Wald am heutigen Dienstag ausgezeichnet. Die vom
Umweltministerium erlassene Richtlinie für die Bewirtschaftung des
Staatswaldes im Saarland, der sich zusätzlich viele kommunale
Waldbetriebe angeschlossen haben, orientiert sich an den natürlichen
Prozessen des Waldes und schützt und fördert die Artenvielfalt. Rund
zehn Prozent der Waldfläche dürfen sich dabei ohne forstliche
Eingriffe wieder als Urwälder von morgen entwickeln.
"So sieht wirklich nachhaltige und multifunktionale
Waldbewirtschaftung aus. Das Selbstverständnis, mit dem der SaarForst
den Bürgerwald bewirtschaftet, ist bundesweit für einen
Staatsforstbetrieb einmalig und absolut vorbildlich", gratulierte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke dem Umweltministerium und SaarForst
Landesbetrieb zu mehr als einem viertel Jahrhundert naturschonender
Forstwirtschaft. SaarForst habe die zentrale Verantwortung für die
ihm anvertraute Natur erkannt und achtet auf den Erhalt und die
Förderung unseres Weltnaturerbes - die Buchenwälder.
"Mit 100 Kubikmetern Biotopholz pro Hektar Wirtschaftswald strebt
SaarForst nach heutigem Wissensstand ausreichende Mengen an Totholz
und dicker, alter Bäume an. Diese bieten überlebenswichtige
Strukturen für bedrohte Tiere wie die Bechsteinfledermaus oder auch
den durch Stuttgart 21 berühmt gewordenen Juchtenkäfer. Aber auch
Moose, Flechten und Pilze finden darin einen unersetzbaren
Lebensraum", sagt NABU-Waldexperte Stefan Adler. Gemeinsam mit den
zehn Prozent Naturwaldflächen und der schonenden Waldbewirtschaftung
im Wirtschaftswald schaffe SaarForst ein buntes Netzwerk für die
Artenvielfalt, mit dem nach derzeitiger Einschätzung des NABU der
Erhalt der Artenvielfalt gewährleistet werden kann.
Im Saarland beweisen die Förster, dass sie mit ihrem
Bewirtschaftungskonzept im Vergleich zur konventionellen
Forstwirtschaft, einen qualitativ hochwertigen Rohstoff
bereitstellen und den Ansprüchen des Naturschutzes gerecht werden
können. "Wir fordern daher eine starke Unterstützung der Leistungen
von SaarForst durch die saarländische Politik. Eine anspruchsvolle
Waldbetreuung erfordert viel Zeit und eine gute Kenntnis über die
örtlichen Gegebenheiten. Ökologische Waldbewirtschaftung braucht
qualifiziertes Personal", forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Waldexperte, Tel. 030-284984-1623, mobil
0172-2832663, E-Mail: Stefan.Adler(at)NABU.de
Im Internet zu finden unter www.nabu.de/waldwirtschaft2020
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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole
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