(ots) - Grünere Äcker sind nicht in Sicht
Glück gehabt, dürfte mancher Landwirt in unserer Region denken,
wenn er sich mit der EU-Agrarreform und dem Kompromiss der
Agrarminister zur Umsetzung beschäftigt. Das Greening, also die
Ökologisierung der Landwirtschaft, bedeutet durch die geforderten
Vorrangflächen zwar einen Einschnitt, doch auch diese stehen unter
bestimmten Voraussetzungen für die Produktion zur Verfügung. Und auch
die Regelungen zum verpflichtenden Anbau mehrerer Kulturen bringen
den florierenden Maisanbau in der Region keineswegs in Gefahr.
Und dann noch die Direktzahlungen. Es war klar, dass weniger Geld
fließen würde. Dass sich nun die Agrarminister auf die Förderung der
kleinen und mittleren Betriebe in Form eines gestaffelten Zuschlags
für die ersten 46 Hektar geeinigt haben, spielt vielen Höfen sogar in
die Karten, denn etwa im Emsland liegt die durchschnittliche
Betriebsgröße der Landwirtschaftszählung 2010 zufolge bei nur rund 50
Hektar.
Glücklich schätzen dürfen sich die Bauern auch darüber, dass sich
die Grünen-Agrarminister der Länder nicht damit durchsetzen konnten,
bis zu 15 Prozent des Geldes zugunsten der Entwicklung des ländlichen
Raumes umzuschichten, sondern gerade mal 4,5 Prozent. Alles in allem:
Die EU-Agrarreform wird im Nordwesten von der Landwirtschaft gut zu
verdauen sein. Dass sie die Äcker auch "grüner" werden lässt, ist
aber nicht in Sicht.
Hermann Hinrichs
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