(ots) - Wirtschaft protestiert gegen Rechtsanspruch auf
befristete Teilzeitarbeit
DIHK kritisiert "Regulierungswut" am Arbeitsmarkt: "Letztlich
führt dies zu Minijobs"
Osnabrück.- Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
hat den von Union und SPD geplanten Rechtsanspruch auf befristete
Teilzeitbeschäftigung als unnötig kritisiert. In einem Gespräch mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) erklärte
Vize-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks, dieser Vorschlag reihe sich
ein in eine neue Regulierungswut am Arbeitsmarkt. Schon jetzt müssten
Teilzeitbeschäftigte im Betrieb bei der Besetzung von freien
Vollzeitstellen bevorzugt behandelt werden. Und Beschäftigte, die im
Rahmen der Elternzeit ihre Arbeitszeit reduzierten, hätten ohnehin
einen Anspruch auf Rückkehr in ihre ursprüngliche Arbeitszeit. Da
brauche es keine weiteren Regelungen. Mit einem neuen
Vollzeitanspruch steigt nach Ansicht des DIHK in den Betrieben
außerdem die Planungsunsicherheit. Sie müssten zwischenzeitlich
Ersatz für die Teilzeitbeschäftigten finden, von dem sie sich dann
trennen müssten, wenn Teilzeitbeschäftigte ihre Arbeitszeit wieder
aufstockten. "Das leistet zusätzlicher Befristung oder Minijobs
Vorschub, die die Koalitionäre doch gerade nicht fördern wollen",
erklärte Dercks. Viel wichtiger sei es, die Möglichkeiten für die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern - nicht
zuletzt durch mehr Ganztagsschulen.
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