(ots) - 75 Prozent der Versicherer
planen Einstieg in Infrastruktur-Markt und könnten die von Banken und
Regierungen hinterlassene Finanzierungslücke schließen
Die Infrastruktur-Investitionen in Europa sind dramatisch
eingebrochen - um über 60 Prozent seit 2007. Banken und öffentliche
Institutionen können diesen Trend aufgrund von neuen Regulierungen
und Finanzierungsengpässen nicht aufhalten. Die Folge ist ein
wachsender Mangel an Infrastruktur-Maßnahmen. Dies ist das Ergebnis
einer neuen Studie des BearingPoint Institutes
(www.bearingpointinstitute.com) in Zusammenarbeit mit dem
Infrastructure Journal. Hierfür wurden 55 Banken, Asset Manager und
öffentliche Investoren nach den Gründen dieser Entwicklung befragt.
Das Ergebnis: 86 Prozent geben an, dass Banken heute deutlich weniger
in Langzeit-Projekte investieren als vor der Finanzkrise. Speziell
durch Regularien wie Basel III können sie nicht mehr im gleichen
Ausmaß wie früher Infrastruktur-Projekte finanzieren, deren Risiken
sich auf einen Zeitraum von Jahrzehnten erstrecken. Gleichzeitig sind
Regierungsinstitutionen damit beschäftigt, die Defizitgrenzen
einzuhalten und Sparauflagen umzusetzen. Dadurch entsteht eine
Finanzierungslücke, die massive Auswirkungen auf die Infrastruktur in
Europa haben könnte. Denkbare Lösung laut Studie:
Versicherungsunternehmen könnten diese Finanzierungslücke anstelle
von Banken und Regierungen schließen.
Stabile Erträge als attraktivster Aspekt bei
Infrastruktur-Investitionen
Auch Versicherer sind mit der Tatsache konfrontiert, dass
traditionelle Wertanlagen unrentabel geworden sind. Staatsanleihen
bringen nur noch eine Rendite von ein bis zwei Prozent. Infrastruktur
als Wertanlage hingegen bietet wesentlich höhere Renditen mit
geringerem Risiko und stabileren Erträgen. 90 Prozent der Befragten
bewerten diesen stabilen Cash-Flow als attraktivsten Aspekt bei
Infrastruktur-Investitionen. Dennoch zögert über die Hälfte der
Versicherungsunternehmen, in die kapitalaufwendige erste Projektphase
der Infrastrukturentwicklung zu investieren. Knapp 60 Prozent
bevorzugen es, zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen.
Risikobereitschaft variiert nach Branchen
Interessant ist auch ein Vergleich, wer in welchen Sektoren
vorzugsweise investiert: So finanzieren alle befragen Banken
Infrastrukturprojekte rund um Erneuerbare Energien - ein neuer und
riskanter Sektor. Dagegen sind lediglich 53 Prozent der Versicherer
hier aktiv. Diese investieren lieber in etablierte und gut bekannte
Sektoren.
Ein Infrastruktur-Projekt als erfolgreiche Anlagekategorie
Die Studie zeigt fünf Möglichkeiten für Versicherer auf, um
erfolgreich mit einem Infrastruktur-Projekt eine attraktive
Anlagekategorie zu schaffen:
- Joint Venture mit einer Bank: Versicherer suchen nach
Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit und Wissens-Transfer
- Bank als Asset Manager: Versicherer wollen von Erfahrung, Wissen
und Reputation einer Bank profitieren und gleichzeitig interne
Ressourcen sparen
- Unabhängiger Asset Manager: Versicherer haben Bedenken bzgl.
eines Interessenskonflikts mit einem Asset Manager einer Bank
- Versicherer als Asset Manager: Versicherer stellen ihre
Expertise anderen Versicherern oder Pensionskassen zur Verfügung
- Direkter Markteinstieg: Nur für Versicherer mit einer fundierten
Erfahrung im Infrastruktur-Sektor und entsprechender
Personalausstattung geeignet
"Für risikoscheue, langfristig anlegende Versicherer bedeutet die
Investition in Infrastruktur-Projekte einen Schritt auf unbekanntes
Terrain. Allerdings kann der Ankauf von
Infrastruktur-Verbindlichkeiten eine hervorragende Anlageform mit
einem sehr attraktiven Risiko/Rendite-Profil bieten. Der aktuelle
Auftragsbestand von Infrastruktur-Entwicklungen eröffnet Versicherern
eine gute Gelegenheit, in den Markt einzusteigen und die
Finanzierungslücke, die Banken und öffentliche Institutionen
hinterlassen haben, zu schließen. Davon würde die gesamte europäische
Wirtschaft profitieren", so Patrick Mäder, firmenweiter Leiter für
das Segment Versicherungen bei BearingPoint und Autor der Studie.
Die vollständige Studie "Are insurers the new banks for
infrastructure investments?" des BearingPoint Institutes kann unter
www.bearingpointinstitute.com bezogen werden.
Ãœber das BearingPoint Institute
Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung
mit praktischer Erfahrung und realen Herausforderungen, denen
BearingPoint Berater aktuell begegnen. Diese Kombination
verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der
globalen Wirtschaft tiefer zu verstehen. Das BearingPoint Institute
wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint
Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und
Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen
weltweit begleitet. In regelmäßigen Abständen publiziert das
BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und
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