(ots) - Keine Steine in den Weg legen
Wer die "Pille danach" will, darf keine Zeit verlieren. Wie gut,
dass der Bundesrat die Chance eröffnet, das Präparat ohne Arztbesuch
erhalten zu können: Frauen können aufatmen. Denn diese spezielle
Pille ist ein Verhütungsmittel für den Notfall, wenn es auf
Schnelligkeit ankommt. Sie ist wohlgemerkt keine Möglichkeit zum
Schwangerschaftsabbruch. Die "Pille danach" verhindert weder die
Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter noch die Befruchtung. Sie
führt nur dazu, dass der Eisprung so lange hinausgezögert wird, bis
die Überlebenszeit der Spermien überschritten ist.
Doch wer in solchen Fällen erst noch den Arztbesuch abwarten muss,
kann das begrenzte Zeitfenster zur Verhinderung der Schwangerschaft
leicht verpassen. Und steht dann vor der Entscheidung, sie weitaus
aufwendiger abzubrechen. Hinzu kommt: Welche Beratung kann der Arzt
einer Frau in einer solchen Situation schon bieten? Dass sie bei der
"Pille danach" zwischen einer Thrombosegefahr und einer ungewollten
Schwangerschaft abwägen muss? Dafür ist ein kleiner Hinweis aus der
Apotheke mehr als ausreichend. Hoffentlich setzt die nächste
Bundesregierung daher den Plan des Bundesrates schnell um. Denn es
sind die Frauen, die in Notsituationen mit einer drohenden,
wohlgemerkt ungewollten, Schwangerschaft zu kämpfen haben. Das ist
schon schwer genug. Ihnen sollten nicht noch Steine in den Weg gelegt
werden.
Fabian Löhe
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