(ots) - Die Jüngeren müssen bewahren
Drei Generationen liegen die zutiefst menschenverachtenden
Ereignisse vom 9. November 1938 nun zurück. Nur noch wenige gibt es
heute, die davon erzählen können. Vielleicht waren sie damals selbst
im Visier der Nationalsozialisten, mussten um ihr Leben bangen.
Vielleicht starrten sie wie gelähmt auf die brennenden Gebetshäuser
und konnten nicht begreifen, was sie dort sahen. Vielleicht gehörten
sie auch zu den Schlägern, Plünderern und Marodeuren. Die Erinnerung
der Verbliebenen verblasst nicht, trotz der langen Zeit. Das ist gut.
Denn der 9. November 1938 geht alle etwas an, jetzige und künftige
Generationen. Und je älter die Zeitzeugen werden, desto mehr sind die
Jüngeren gefordert. Sie müssen behüten. Den Schrecken dessen
bewahren, was auf die Judenpogrome folgte.
Denn der 9. November 1938 markierte den Aufbruch zu einer bis dato
unvorstellbaren Katastrophe. Schon vorher wurden Juden in Deutschland
diskriminiert und erniedrigt. Doch seit marodierende Trupps vor 75
Jahren Synagogen in Brand setzten, Juden verprügelten und
verschleppten, Geschäfte verwüsteten und religiöse Symbole
zerstörten, gab es bei der Judenverfolgung kein Halten mehr. Der
Holocaust begann zu wüten. Heute stehen oftmals Gedenksteine dort, wo
früher Juden lebten, arbeiteten, beteten. Sie mahnen uns, nicht zu
vergessen. Hören wir auf sie. Neues jüdisches Leben hat hier längst
eine Heimat gefunden. Diese gilt es zu schützen.
Cornelia Mönster
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