(ots) - Macht oder Wohlstand
Beim Treffen der chinesischen Regierungsspitze geht es um viel:
Die Wirtschaft des Landes stagniert, die Wachstumsraten der
vergangenen Jahre sind offensichtlich nicht zu halten. Das Problem:
Chinas ökonomisches Modell stößt an seine Grenzen.
Freie Marktwirtschaft im Kommunismus: So lässt sich der Kurs
zusammenfassen, den China unter seinem inzwischen legendären Anführer
Deng Xiaoping Anfang der 1990er-Jahre einschlug. Eine Idee, die bis
heute gut funktioniert: China ist inzwischen die zweitgrößte
Volkswirtschaft der Welt mit zahlreichen international führenden
Unternehmen.
Nun droht das Regime aber Opfer des eigenen Erfolgs zu werden:
Weite Teile der Bevölkerung wie Bauern und Wanderarbeiter profitieren
nicht vom wirtschaftlichen Aufstieg. Die Gefahr sozialer Unruhen
wächst - deshalb verspricht Peking eifrig, marktwirtschaftliche
Reformen vertiefen zu wollen.
Das wird schwierig. Denn Kapitalismus und politische Freiheit
bedingen einander. Will Peking weitere Wachstumskräfte entfesseln,
muss das Regime mehr Vertragsfreiheit oder Rechte auf Privateigentum
gewähren. Auch würde es helfen, die Berufswahl und den Zugang zu
höherer Bildung zu liberalisieren. In diesen Bereichen ist China aber
noch weit von einer modernen Marktwirtschaft entfernt - es herrschen
die Betonköpfe. Verzichten sie nicht freiwillig auf politische Macht,
droht China ökonomische Stagnation.
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