(ots) - Darüber diskutiert die Deutsche
Borreliose-Gesellschaft am 20. November in der Aula der
Justus-Liebig-Universität Gießen unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c.
Reinhard Bretzel.
Die Lyme-Borreliose hat in Deutschland stark zugenommen mit
jährlich mehr als 100.000 Erkrankungen. Das Krankheitsbild wurde 1975
erstmals bei Kindern mit Gelenkerkrankungen in dem Ort Lyme in
Connecticut / USA beschrieben. In Wäldern, Parks und unseren Gärten
lebende Zecken übertragen mit ihrem Stich die Erreger, in
Mitteleuropa in der Regel Borrelia burgdorferi, Bakterien der Gattung
Spirochäten (ähnlich den Syphiliserregern) und benannt nach dem
Insektenkundler Willy Burgdorfer, dem 1981 der Nachweis dieser
Borrelienart aus Zecken gelang.
Werden die klinischen Symptome, in der Mehrzahl der Fälle die sog.
Wanderröte, verkannt und der Patient nicht rechtzeitig und
ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich chronische
Entzündungen der Haut, des Nervensystems, von Muskeln und Gelenken,
aber auch Herzmuskel und Augen entwickeln. Daraus entstehende hohe
Gesundheitskosten reihen die Lyme-Borreliose in die Liste der
Public-Health-relevanten Zoonosen in Deutschland ein.
Die Tagung findet im Rahmen des Gießener Borreliosetags zusammen
mit einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung Borreliose-Update 2013
statt. Mit drei öffentlichen Vorträgen wird das Krankheitsbild
Borreliose auch einem breiteren Publikum dargestellt.
Die Thematik der Vorträge reicht vom Erregerreservoir in der
Tierwelt Europas (Prof. Matuschka und Dr. Richter), Studien über die
Verbreitung und den Erregerbefall von Schildzecken spezifisch in
Hessen (Prof. Bauer, Gießen) über die klinischen Symptome, Diagnostik
und Therapie, inklusive leitlinien-gerechter Schmerztherapie bis hin
zur - hoffentlich demnächst erfolgreichen - Impfung gegen Borreliose
(Dr. Esen, Tübingen). Die bald Ausmaße einer Volkskrankheit
annehmende Borreliose (Dr. Müller, Kempten) ist aber keineswegs eine
Erkrankung der Neuzeit. Schon der Gletschermann Ötzi war von diesen
Erregern befallen, wie der Tübinger Privatdozent Carsten Pusch mit
seinen spektakulären molekulargenetischen Untersuchungen an der Mumie
zeigen konnte.
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Pressekontakt:
Sabine Lautenschläger
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