(ots) - Uns geht es gut, auch ohne Olympia - das ist
eine Botschaft, die aus Bayern kommt. Diese Einstellung ist legitim,
sie ist aber keine Blaupause für ganz Deutschland. Berechtigt ist
auch, dass die Olympiagegner die Kommerzialisierung der Spiele, den
Gigantismus und die Profitgier des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC) angeprangert haben. Dieser Denkzettel kommt jetzt auch
an, seitdem ein Deutscher IOC-Präsident ist. Für Thomas Bach ist
dieses Ergebnis eine persönliche Niederlage, aus der er zwingend
Lehren ziehen sollte. Es gilt nun Vertrauen in einem Land
zurückzugewinnen, in dem die Menschen dem undurchsichtig handelnden
und korrupt erscheinenden IOC kritischer gegenüberstehen als
anderswo.
Es könnte aber auch sein, dass sich die Sportfunktionäre nicht
ernsthaft hinterfragen, sondern sich durch die Münchner Entscheidung
vielmehr bestätigt fühlen, Großveranstaltungen verstärkt in
undemokratische Staaten zu vergeben. Einen Bürgerentscheid gibt es in
der russischen Olympiastadt Sotschi ebenso wenig wie im
Fußball-WM-Gastgeberland Katar. Das Münchner Votum ist eine regional
verständliche, eine bundesweit und international gesehen aber
bedauerliche Entscheidung.
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