(ots) - Eine langsam wieder auf Touren
kommende Weltwirtschaft, sinkende Rohstoffpreise sowie erste
Erholungstendenzen in der Industrie der Eurozone lassen die
Beschaffungsabteilungen in den Unternehmen optimistisch ins neue Jahr
blicken. Es gilt, Chancen zu gestalten und zugleich gegenwärtige und
zukünftige Risiken im Blick zu behalten. 2.200 Einkaufsmanager
diskutieren noch bis zum 15. November auf dem 48. BME-Symposium
Einkauf und Logistik in Berlin über Anforderungen und Potenziale in
der Beschaffung.
Horst Wiedmann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), warnte vor der
Presse allerdings davor, das derzeit vermeintlich ruhige Fahrwasser
zu unterschätzen: "Die Märkte sind unberechenbar und sie werden die
deutsche Wirtschaft auch in der kommenden Dekade weiter
beschäftigen." Wer unvorbereitet erst in der Krise reagiere, handele
fahrlässig. "Naturkatastrophen, politische Unruhen, Rohstoffengpässe
und Währungsschwankungen werden weltweit zunehmen und somit negativ
auf die Lieferketten der Unternehmen einwirken", so Wiedmann. Um
jederzeit die gesamte Supply Chain mit allen Risiken im Blick zu
behalten, sei es unerlässlich, sich täglich mit Börsenkursen,
Preisprognosen, Marktanalysen und anderen Wirtschaftsdaten sowie mit
finanziellen Absicherungselementen (etwa Hedging)
auseinanderzusetzen. Wiedmann: "Ein professionelles Tool zur
Marktbeobachtung ist beispielsweise der monatlich erscheinende
Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), den Einkäufer,
Geschäftsführer und übrigens auch Marketingfachleute nutzen sollten."
Einkäufer müssten heute weitreichende Expertise in Sachen Märkte,
Preise, Abhängigkeiten und Auswirkungen vorweisen. Andernfalls seien
sie keine adäquaten Partner bei wichtigen Entscheidungen des
Unternehmens, beispielsweise bei der Standortwahl von
Produktionsstätten. Wiedmann forderte die Unternehmen auf, mehr
marktwirtschaftliches Zusatzwissen zu generieren und die Mitarbeiter
laufend entsprechend der steigenden Anforderungen zu qualifizieren,
um im Wettbewerb mithalten zu können.
Wiedmann: "In vielen Unternehmen ist das Verständnis über das neue
Anforderungsprofil an Einkäufer längst noch nicht hinreichend
verankert." Der Blick über den Tellerrand hinaus und die Transparenz
über Prozesse fehlten vielfach. "Wir wissen aus unseren
BME-Benchmark-Vergleichen, dass so mancher Konzern im Vergleich mit
größeren KMU schlechtere Preise verhandelt. Kennzahlen in Sachen
Qualität, Struktur, Prozesse und Kosten sollten eigentlich für
Einkäufer zum Tagesgeschäft gehören", betonte Wiedmann. Erst
Vergleiche mit Anderen machten einen verlässlichen Überblick über die
eigene Performance möglich. "Wir sind sehr verwundert darüber, dass
in den Unternehmen noch so viel Unwissenheit besteht, hier wird
wertvolles Potenzial verschenkt", unterstrich der
BME-Vorstandsvorsitzende abschließend.
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