(ots) - Zum Jahresende 2012 erhielten in Deutschland
knapp 7,25 Millionen Menschen und damit 9,0 % der Bevölkerung soziale
Mindestsicherungsleistungen. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, blieb sowohl die Anzahl als auch der
Anteil der Empfänger an der Gesamtbevölkerung gegenüber dem Vorjahr
fast unverändert.
Die Mindestsicherungsquote war in Ostdeutschland einschließlich
Berlin mit 13,4 % deutlich höher als im früheren Bundesgebiet mit 7,9
%. Am häufigsten waren die Menschen in Berlin (19,5 %) und Bremen
(16,7 %) auf soziale Mindestsicherungsleistungen angewiesen. Am
geringsten war die Inanspruchnahme wie im Vorjahr in Bayern (4,4 %),
Baden-Württemberg (5,0 %) und Rheinland-Pfalz (6,6 %).
Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind
finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden
Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen: *
Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch
(SGB II "Grundsicherung für Arbeitsuchende"; so genanntes Hartz IV),
* Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach dem SGB
XII "Sozialhilfe" ohne einmalige Leistungen, * Grundsicherung im
Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII "Sozialhilfe" ohne
einmalige Leistungen, * Regelleistungen nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) und * Leistungen der
Kriegsopferfürsorge im Inland nach dem Bundesversorgungsgesetz (BVG).
Die unterschiedliche Entwicklung der Empfängerzahl einzelner
Transferleistungen setzte sich 2012 das dritte Jahr in Folge fort. So
ging die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung für Arbeitsuchende
nach dem SGB II - die größte Gruppe von Empfängern sozialer
Mindestsicherungsleistungen - von 2011 auf 2012 weiter um 1,3 % auf
6,04 Millionen Personen zurück. Die Anzahl der Empfänger von
Mindestsicherungsleistungen im Rahmen der Sozialhilfe nach dem SGB
XII ("Hilfe zum Lebensunterhalt" und "Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung") stieg im gleichen Zeitraum um 6,3 % auf 1,01
Millionen Bezieher an. Mit + 15,0 % auf rund 165 000 Personen am
stärksten angewachsen ist die Anzahl der Leistungsberechtigten von
Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Der Trend
sinkender Empfängerzahlen von Leistungen der Kriegsopferfürsorge
setzte sich auch 2012 fort: Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr
2010 ging die Empfängerzahl um 18,4 % auf circa 34 000 zurück.
2012 gab der Staat in Deutschland wie im Vorjahr 39,0 Milliarden
Euro für die sozialen Mindestsicherungsleistungen aus. Rein
rechnerisch entspricht dies Ausgaben von 486 Euro je Einwohner.
Tabellen und Informationen zu den Mindestsicherungsleistungen in
Deutschland für die Berichtsjahre 2006 bis 2012 und Daten zu weiteren
Armuts- und Sozialindikatoren stehen im Internetangebot der
Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter
www.amtliche-sozialberichterstattung.de zur Verfügung.
Detaillierte Daten für die Berichtsjahre 2006 bis 2010 enthält die
Gemeinschaftsveröffentlichung "Soziale Mindestsicherung in
Deutschland 2010" der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.
Sie ist unter www.destatis.de, Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Sozialleistungen abrufbar.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Christian Prinz,
Telefon: (0611) 75-8854,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
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E-Mail: presse(at)destatis.de