(ots) - PwC-Umfrage: Gesetzliche
Krankenversicherungen gehen von Konsolidierung der Branche aus / Nur
noch 40 bis 100 Kassen in Zukunft / Demografischer Wandel trifft
Gesundheitsbranche langfristig
Gesetzliche Krankenversicherungen rechnen in Zukunft mit knappen
Kassen - auch wenn sie derzeit hohe Überschüsse verzeichnen und die
Politik sogar darüber nachdenkt, einen Teil der Gelder an die
Versicherten auszuschütten. Langfristig betrachtet steht das
Gesundheitswesen vor einer großen finanziellen Belastung. Anhaltende
Kostensteigerungen sind das größte Problem, mit dem sich die
gesetzlichen Krankenversicherungen in Zukunft beschäftigen müssen.
Als größten Kostentreiber sehen die Krankenkassen die ambulante
Krankenversorgung, psychiatrischen Krankenhäuser und die stationäre
Pflege, wie eine aktuelle Befragung der gesetzlichen
Krankenversicherungen durch die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Gerade die demografische Entwicklung
stellt für die gesetzlichen Krankenversicherungen, die sich mit dem
Umlageverfahren aus laufenden Beitragszahlungen finanzieren, eine
große Herausforderung dar. Denn im Gegensatz zu den privaten
Krankenkassen bilden sie keine Rücklagen für ihre Mitglieder, um die
höheren Kosten im Alter auszugleichen.
"Die gesetzlichen Krankenversicherungen sehen sich mit erheblichen
Kostensteigerungen konfrontiert. Auf der einen Seite kommen mit der
demografischen Entwicklung steigende Ausgaben auf sie zu, auf der
anderen Seite sinkt langfristig der Anteil der Menschen, die als
Erwerbstätige zur Finanzierung der laufenden Ausgaben beitragen. Eine
große Herausforderung besteht darin, die nächsten Jahre mit dem
bestehenden Beitragssatz zu finanzieren, ohne Zusatzbeiträge zu
erheben", so Michael Burkhart, Leiter des PwC-Bereichs
Gesundheitswesen und Pharma.
Kostensenkungen nennen die gesetzlichen Krankenversicherungen als
die größte Herausforderung für die Zukunft. Eine höhere Effizienz des
Gesundheitswesens kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. So
rechnen die von PwC befragten gesetzlichen Krankenversicherungen mit
der Konsolidierung ihrer Branche. Zwei Drittel glauben, dass in
Zukunft eine Zahl von 40 bis 100 Krankenkassen sinnvoll und
ausreichend ist. In Deutschland gibt es aktuell 134 gesetzliche
Krankenversicherungen. Nur ein Drittel der Befragten hält dagegen
eine Anzahl von 100 bis 150 für notwendig.
Nach Auskunft der Krankenkassen besteht bei den größten
Kostentreibern, also bei der ambulanten Krankenversorgung, der
stationären Pflege und psychiatrischen Krankenhäusern, auch das
größte Einsparpotenzial. Dagegen spielen IT-Maßnahmen zur
Kostenreduktion und Zusatzpakete keine wichtige Rolle. Auch eine
Zusatzversicherung, wie sie Krankenhausbetreiber zusammen mit
Krankenversicherungen anbieten, ist nach Angaben der gesetzlichen
Krankenversicherungen kein Modell für die Zukunft.
Aber nicht nur finanziell stößt das Gesundheitswesen an seine
Grenzen. "Wenn wir heute nicht gegensteuern, wird die
Gesundheitswirtschaft mittel- bis langfristig unter einem nie
dagewesenen Fachkräftemangel leiden. Die Patientenversorgung in
Krankenhäusern, Pflegeheimen und in Arztpraxen in der heute gewohnten
Qualität ist erheblich in Gefahr", warnt Burkhart. In einem
pessimistischen Szenario fehlen 2030 bis zu 106.000 Ärzte. Das
entspricht 33 Prozent der dann notwendigen Stellen. Noch dramatischer
ist die Situation bei Pflegekräften: Wenn sich der Fachkräftemangel
fortsetzt, werden 575.000 Pflegekräfte fehlen. Das entspricht 48
Prozent der notwendigen Stellen im Jahr 2030.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/gkv-umfrage2013
Ãœber PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann(at)de.pwc.com
www.pwc.de