Nach der erneuten Senkung der Leitzinsen durch die EZB ist die Verlockung groß, Immobilien zu kaufen und zu finanzieren. Unabhängige Finanzberater empfehlen jedoch, bei der Kaufentscheidung sowohl die Finanzierbarkeit als auch die Lage bzw. den Preis des Objekts im Blick zu behalten. Anderenfalls drohe ein böses Erwachen spätestens bei Auslaufen der günstigen Festzinsschreibung bzw. bei Verlust des Arbeitsplatzes.
(firmenpresse) - Die EZB hat vor kurzem den Leitzins auf das historisch niedrige Niveau von 0,25 % gesenkt. Werden jetzt die Immobilienkredite noch günstiger? Sollte man jetzt eine Immobilie kaufen? Ist das Eigenheim oder die vermietete Wohnung die bessere Alternative zur Altersvorsorge? Unabhängige Finanzberater empfehlen, keine voreiligen Entscheidungen in diese Richtungen zu treffen. Ein günstiger Zinssatz alleine sollte nicht das wichtigste Kaufargument sein. Das Gegenüberstellen von einer Kaltmiete zur Kreditbelastung einer Immobilie verfälscht das Gesamtbild und kann zu voreiligen Kaufentscheidungen führen. Vielmehr bleibt weiterhin entscheidend, ob die Finanzierung auf Dauer tragbar ist und ob das Kaufobjekt auch seinen Preis nachhaltig behält. Hierfür ist insbesondere die Lage der Immobilie von wichtiger Bedeutung. Mit dem Kauf einer Immobilie entstehen Nebenkosten (Notar, Grundbucheintragung, Grunderwerbsteuer, evtl. Makler) von bis zu 13 % des Kaufpreises. Diese Kosten sollten nicht finanziert werden. Darüber hinaus lautet die Empfehlung von Finanzberatern, ein Eigenkapital von mindestens 20 % in die Finanzierung einzubringen. Die Kredite (Haus, Auto etc.) sollten zudem über eine Risiko-LV abgesichert werden, damit die Angehörigen für den Todesfall nicht auch noch unter der Kreditlast leiden müssten. Außerdem ist es sinnvoll, eine jederzeit verfügbare Geld-Reserve von ca. 2-3 Monats-Einkommen zu besitzen, um kurzfristige Engpässe (Waschmaschine, Auto gehen kaputt) zu überbrücken. Für die selbst genutzte Wohnung (Heizung, Dach, Fenster etc.) oder auch für die eventuell vorhandene vermietete Wohnung bedarf es einer Instandhaltungs-Reserve. Hier rechnet man mit bis zu 3,50 € pro m² Wohnfläche für das monatliche Ansparen einer Reserve. Für langfristige Überlegungen ist die Familien-Planung und auch berufliche Entwicklung (Aufstieg, Umzug?) zu berücksichtigen. Ohne ein festes und regelmäßiges Einkommen bzw. bei Zeitarbeit und befristeten Verträgen ist eine Planung für die Zukunft i.d.R. nur schwer möglich. Hier kann eine scheinbar günstige monatliche Rate plötzlich kaum bezahlbar werden. Unter Berücksichtigung aller Kosten für den Erwerb und die Instandhaltung einer Immobilie spielen Renditeüberlegungen eine untergeordnete Rolle. Es kann unter dem Aspekt einer flexiblen Lebensführung und Planung durchaus sinnvoll und notwendig sein, weiterhin zur Miete zu wohnen. Es gibt also keine pauschale Antwort auf die Frage: Sollte man jetzt eine Immobilie kaufen?
Hierfür ist es hilfreich, einen kompetenten Finanzberater und Geldcoach für eine ganzheitliche und individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
HL - Beratung & Coaching für Umgang mit Geld
Helmut Lentz
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