(ots) -
Trotz der hohen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit für das Thema
werden Frauen in ihrem Beruf noch nicht hinreichend gefördert. Zwar
planen 54 Prozent der Unternehmen, den Anteil von Frauen in Fach- und
Führungspositionen zu steigern. Aber laut dem aktuellen HR-Report
2013/2014 gestaltet sich die Wirklichkeit noch anders. 63 Prozent der
Befragten sehen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als noch
nicht realisiert an. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) gibt an, dass
die klassischen Rollenbilder eine hohe Hürde darstellen. Zudem meinen
30 Prozent, dass Führungskräfte nicht hinter einer Frauenförderung
stehen.
Um Frauen häufiger in Fach- und Führungspositionen zu bringen,
scheint sich die Frauenquote nicht zu eignen. Gerade 17 Prozent der
Befragten halten eine fixe Quote für wichtig (26 Prozent Frauen, neun
Prozent Männer). Vielmehr nennen die Befragten konkrete Programme zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie (71 Prozent),
Kinderbetreuungsmöglichkeiten (50 Prozent) sowie mehr Unterstützung
seitens der Unternehmen (46 Prozent) als zentrale Punkte. Frauen
wünschen sich zudem mehr direkte Unterstützung von ihren
Führungskräften und Kollegen.
Diese Themen sind aber noch nicht befriedigend umgesetzt. Das
größte Hindernis bei der Frauenförderung ist für 63 Prozent der
Befragten, dass sich Beruf und Familie weiterhin nicht in Einklang
bringen lassen. Hier fallen die fehlenden
Kinderbetreuungsmöglichkeiten stark ins Gewicht (46 Prozent).
Gravierend sind zudem die mental-kulturellen Hindernisse: Der
Frauenförderung stehen für 56 Prozent die klassischen Rollenbilder im
Weg. Es überrascht daher nicht, dass 60 Prozent der befragten Frauen
angeben, Vorgesetzte akzeptierten keine gezielte Frauenförderung.
Insgesamt sind die Befragten nicht davon überzeugt, dass die
laufenden Maßnahmen zum Ziel eines höheren Frauenanteils in Fach- und
Führungsrollen führen. Nur 47 Prozent der befragten Frauen und 55
Prozent der befragten Männer glauben dies: "Um das Bewusstsein für
die Frauenförderung zu schärfen, halte ich eine Frauenquote dennoch
für ein geeignetes Mittel. Zudem muss gerade das Topmanagement mehr
konkrete Maßnahmen initiieren, um einen nachhaltigen Wandel zu
forcieren", so Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin des IBE.
Bei der Frage nach den zentralen HR-Themen stehen wie in den
Jahren zuvor die kulturellen Themen ganz oben. Eine nachhaltige
Unternehmenskultur zu fördern und die Mitarbeiter zu binden, sind die
beiden wichtigsten Themen. Stark an Bedeutung zugelegt haben die
Punkte "Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen" und "Etablierung
eines Talentmanagements" - Themen, die ebenfalls eng mit der
Mitarbeiterbindung verknüpft sind. Weiterhin ganz hinten rangiert das
"harte" Thema Vergütungsmodelle.
"Mitarbeiter zu binden, funktioniert nicht mehr ausschließlich
über materielle Anreize oder klassische Karrierewege. Vielmehr geht
es um interessante Aufgaben und ein fachliches Vorankommen im Beruf
sowie um ein offenes Umfeld. Hier haben Unternehmen noch hohen
Nachholbedarf", führt Klaus Breitschopf, Vorstandschef der Hays AG,
aus.
Für den jährlich veröffentlichten HR-Report des
Personaldienstleisters Hays und des Instituts für Beschäftigung und
Employability (IBE) werden Führungskräfte aus Unternehmen und
öffentlichen Einrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum zu
HR-relevanten Themen befragt. Für den diesjährigen HR-Report
2013/2014 mit dem Schwerpunkt Frauenförderung wurden 550
Führungskräfte befragt. Die kompletten Ergebnisse des HR-Reports
finden sich unter: www.hays.de/studien
Pressekontakt:
Frank Schabel, Hays AG
Tel.: 0621 1788 1140
E-Mail: frank.schabel(at)hays.de