(ots) - Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt hat
davor gewarnt, durch eine erzwungene Tarifeinheit die gewachsene
Tarifkultur in Deutschland zu zerschlagen. In einem Schreiben an die
Mitglieder der Koalitionsarbeitsgruppe Arbeit und Soziales schlug
Dauderstädt vor, einen Diskussionskreis zum Thema Tarifeinheit zu
initiieren, der mit allen Beteiligten das Problem erörtert. Es solle
damit begonnen werden, "das Problem zu konkretisieren und zu
quantifizieren. Schaut man nämlich auf die Tarifrealität im Herbst
2013, zeigt sich Deutschland - gewohnt - streikarm", stellte der dbb
Chef fest und bot weiterführende Gespräche an. "Das Prinzip der
Tarifpluralität bestimmt spätestens seit 2010 die Tarifrealität in
Deutschland. Das gilt auch für den öffentlichen Dienst und seine
privatisieren Bereiche. Hier gestalten wir als dbb die Tarifrealität
aktiv mit. Eine Ausweitung von oftmals beschworenen Streikaktivitäten
hat es hier nicht gegeben, schon gar nicht auf Seiten sogenannter
Spartengewerkschaften", schreibt Dauderstädt. Hinzu komme, "dass eine
erzwungene Tarifeinheit grundgesetzwidrig ist. Koalitionsfreiheit und
Tarifautonomie würden massiv in Frage gestellt." Im Vergleich zur
sogenannten Mehrheitsgewerkschaft würde die kleine Gewerkschaft "zum
Bittsteller degradiert". Ein solches Vorgehen wäre rechtlich nicht
verfassungskonform, politisch würde die Arbeitnehmerseite durch diese
Einschränkung des Streikrechts einseitig geschwächt und
"tarifpraktisch" werfe jede Form von "Repräsentativtarifrecht" mehr
Probleme auf, als damit gelöst würden, so der dbb Bundesvorsitzende.
Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka(at)dbb.de