(ots) - Vertrauen verloren
Das ist schon erstaunlich: Seit Jahrzehnten wiederholen die
Betreiber der gigantischen Gas- und Ölspeicher in Ostfriesland, wie
sicher diese Technologie doch sei. Und dann ist es dennoch möglich,
dass über Stunden Öl unkontrolliert austritt und die Umwelt
verseucht?
Zugegeben: Eine nicht vollständig verschlossene oberirdische
Armatur klingt nach menschlichem, nicht nach technischem Versagen.
Bei den meisten Katastrophen ist es so, dass der kaum kalkulierbare
Faktor Mensch die Ursache für das Unglück ist und nicht die Technik.
Trotzdem lässt der aktuelle Fall Zweifel an der Sicherheit der
Technologie in Etzel aufkommen. Warum kann zum Beispiel niemand genau
sagen, wie viel Öl ausgetreten ist? Genau wegen solcher offenen
Fragen ist der Imageschaden erheblich, womöglich sogar noch größer
als der Schaden an der Umwelt in Ostfriesland. Die Betreiber werden
jetzt genau erklären müssen, wie es so weit kommen konnte und was sie
für Konsequenzen aus dem Zwischenfall ziehen.
Apropos Betreiber: Die sind im Fall der Kavernen Etzel in
finanzieller Schieflage, die Aktie ist derzeit weniger als zehn Cent
wert. Unternehmen gehen pleite, die Schäden an der Umwelt aber
bleiben. Das gilt es unbedingt zu bedenken, wenn jetzt die
Sicherheitsvorkehrungen auf den Prüfstand kommen.
Dirk Fisser
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