(ots) - Für viele Marktteilnehmer überraschend senkte die
Europäische Zentralbank (EZB) in der ersten Novemberwoche den
Leitzins, zu dem sich die Banken Geld bei der EZB leihen können, auf
einen historisch niedrigen Satz von 0,25 Prozent. Der EZB-Präsident,
Mario Draghi, begründete - den innerhalb des EZB-Gremiums kontrovers
diskutierten Schritt - mit einer schwachen Konjunktur gerade in den
südeuropäischen Ländern und einer niedrigen Inflationserwartung in
der Eurozone. "Auf die langfristigen Hypothekenzinsen hat die
Leitzinssenkung keinen direkten Einfluss. Die Baufinanzierungszinsen
sind seither sogar leicht angestiegen. Deshalb gilt weiterhin: wer
kann, sollte sich die niedrigen Zinsen möglichst lange sichern", sagt
Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG.
Der Leitzins ist nicht entscheidend für die
Baufinanzierungskonditionen
Die Baufinanzierungszinsen verbilligten sich in Deutschland,
nachdem die Zahlungsunfähigkeit in den USA durch einen politischen
Kompromiss abgewendet werden konnte und absehbar ist, dass die
amerikanische Zentralbank die Niedrigzinspolitik fortsetzen wird,
seit Mitte Oktober um knapp 0,20 Prozentpunkte. Seit der
EZB-Zinssenkung zogen die Zinsen sogar wieder leicht um 0,10
Prozentpunkte an. Hintergrund ist, dass die EZB-Zinssenkung keinen
direkten Einfluss auf die Baufinanzierungszinsen hat. Vielmehr ist
dafür das Zinsniveau von Pfandbriefen entscheidend, welches sich
wiederrum an den Renditen deutscher Staatsanleihen orientiert. "In
wirtschaftlich unsicheren Zeiten fragen Investoren vermehrt deutsche
Staatsanleihen als Hort der Sicherheit nach, was zu sinkenden
Renditen und damit zu sinkenden Baufinanzierungszinsen führt", sagt
Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG.
Schwankungen bei den Baufinanzierungszinsen für attraktive
Finanzierung nutzen
"Da wir für die nächsten vier Wochen stark schwankende Zinsen
erwarten, empfehlen wir Kunden, sich bei kurzfristigen Zinsrückgängen
die günstigen Darlehenskonditionen zu sichern", sagt Gawarecki.
Wichtig ist, auf Grund des niedrigen Zinsniveaus, auf jeden Fall eine
Mindesttilgung von zwei Prozent oder mehr zu vereinbaren, um die
Rückzahlungsdauer des Darlehens nicht zu lang werden zu lassen. Ein
Rechenbeispiel: Schließt ein Hauskäufer ein Darlehen mit einem
Sollzins von 2,90 Prozent ab und tilgt nur mit einem Prozent, wird
das Darlehen bei gleichbleibendem Sollzins erst in 47 Jahren
zurückgeführt sein. Wird die Tilgung bei gleichen Annahmen hingegen
auf zwei Prozent festgesetzt, vergehen nur 31 Jahre bis zur
vollständigen Rückzahlung des Darlehens. Darüber hinaus sollten
Immobilienfinanzierer auch längere Zinsbindungen (15 bis zu 30 Jahre)
wählen, um das Risko eines deutlich gestiegenen Zinsniveaus bei
Anschlussfinanzierungen zu vermindern bzw. ganz auszuschließen. Eine
weitere Alternative zur Zinsabsicherung ist es, Darlehen mit einem
Bausparvertrag zu kombinieren, was die Planungssicherheit ebenfalls
deutlich erhöht.
Zinsentwicklung:
-Kurzfristig: stark schwankend seitwärts
-Langfristig: aufwärts
Hier finden Sie die vollständige Meldung: www.bit.ly/1b55H7E
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