(ots) - Mehrwegtragetaschen schonen Ressourcen und
vermeiden Abfall - Neue Bundesregierung muss endlich aus ihrer
Lethargie bei der Abfallvermeidung erwachen - DUH fordert Abgabe auf
Einweg-Kunststofftüten
5,3 Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland pro Jahr
verbraucht. Im Rahmen der europäischen Woche der Abfallvermeidung
fordert die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ein Ende der
Ressourcenverschwendung. Mit ihrer heute im Rahmen einer
Pressekonferenz vorgestellten Kampagne "Einwegplastik kommt nicht in
die Tüte" macht sich die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation
für den Einsatz umweltfreundlicher Mehrwegtragetaschen stark.
Gleichzeitig möchte sie den Handel dazu bewegen, freiwillig auf
Einweg-Plastiktüten zu verzichten. Von der neuen Bundesregierung
fordert die DUH eine Abgabe in Höhe von 22 Cent auf jede Einwegtüte.
"Die Plastiktüte steht als Symbol für die Wegwerfgesellschaft.
Doch während andere EU Staaten wie Dänemark und Irland beherzt den
Einwegkunststofftüten an den Kragen gehen, verweigert die amtierende
Bundesregierung Maßnahmen gegen diese beispiellose
Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung durch jährlich
Millionen weggeworfener Plastiktüten", erklärte der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Der Griff zur Einwegtüte ist
noch immer viel zu bequem. Deshalb fordern wir die Einführung einer
zusätzlich zum Verkaufspreis erhobenen Abgabe von 22 Cent auf jede
verkaufte Plastiktüte." Resch verwies auf den Erfolg dieser Maßnahme,
die in Irland den jährlichen pro Kopf Verbrauch von 328 Plastiktüten
auf 16 Tüten senken konnte. Auch erinnerte er daran, dass die
Europäische Kommission erst vor kurzem den Einsatz
marktwirtschaftlicher Instrumente zur Verringerung des
Plastiktütenverbrauches in EU-Mitgliedsstaaten ausdrücklich gefordert
hatte.
"Die Produktion von Plastiktüten verschlingt allein in Deutschland
mehr als 100.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr. Dabei werden nur wenige
Tüten recycelt, viele dagegen über den Hausmüll entsorgt und
verbrannt oder - noch schlimmer - einfach achtlos in der Natur
entsorgt. Der Schaden für Umwelt und Tierwelt ist immens. Vor allem
Vögel verenden qualvoll, weil sie Teile die Tüten für Nahrung
halten", sagte der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Er rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, eine von der DUH ins
Leben gerufene Petition gegen Plastiktüten zu unterstützen und ein
klares Signal an die politischen Entscheidungsträger zu senden.
"Nachdem auf Bundesebene bislang keine verpflichtenden Maßnahmen
zur Verringerung des Plastiktütenverbrauches ergriffen wurden,
sollten die Bundesländer die Initiative ergreifen. Berlin könnte
dabei eine Vorbildfunktion einnehmen. Immerhin gehen in der deutschen
Hauptstadt täglich über einer halbe Million Plastiktüten über die
Ladentheke", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz
Berlin (SNB) Reinhard Dalchow. Er verwies auf Städte wie Los Angeles
oder Mexico City, die bereits auf verbindliche Regelungen zur
Eindämmung der Plastiktütenflut setzen. Die SNB fördert das
DUH-Projekt zur Reduzierung des Plastiktütenverbrauches aus den
Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.
Die Petition der DUH gegen Plastiktüten, ein ausführliches
Hintergrundpapier und weitere Projektinformationen sind im Internet
unter www.kommtnichtindietuete.de erhältlich.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Reinhard Dalchow, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz
Berlin
Tel.: 030 26394-0, E-Mail: mail(at)stiftung-naturschutz.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de
Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen(at)duh.de