(ots) -
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
kritisiert Thematisierung eines grundsätzlichen Importverbots von
Wildfängen in der Koalitionsverhandlungsgruppe Umwelt und
Landwirtschaft: Verbot würde Umwelt- und Artenschutz behindern
Aus einer Pressemitteilung von Katharina Reiche (CDU) und Ute Vogt
(SPD) der Koalitionsverhandlungsgruppe Umwelt und Landwirtschaft vom
4. November 2013 geht hervor, dass die Koalitionsverhandlungsgruppe
Umwelt und Landwirtschaft das Thema "Importverbot von Wildfängen"
aufgegriffen hat. Nach Auffassung des Zentralverbands Zoologischer
Fachbetriebe e.V. (ZZF) könnte ein generelles Verbot des Handels mit
Wildfängen die Biotope dieser Arten gefährden und so deren Rückgang
bis hin zum Aussterben beschleunigen, Entwicklungshilfe behindern
sowie das Niveau der Biodiversitäts-Forschung um Jahrzehnte
zurückwerfen.
Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer
Fachbetriebe e.V. (ZZF), erklärt:
"Ein Verbot der Einfuhr von Wildfängen würde die Grundlagen vor
allem der Hobbys Aquaristik und Terraristik zerstören, die von
Millionen Heimtierbesitzern verantwortungsvoll ausgeübt werden.
Nachzuchtbemühungen würden behindert, da bei vielen Heimtierarten die
Nachzuchtpopulation noch recht klein ist und ohne gelegentliche
Einkreuzung von Wildfängen Inzuchtdepressionen drohen.
Darüber hinaus ermöglicht der Fang von Vivarientieren auf der
Grundlage biologischer Nachhaltigkeit in strukturarmen Ländern ein
Einkommen aus der Natur. Tiere überleben nur in intakten
Lebensräumen. Die einheimische Bevölkerung ist daher am Schutz der
jeweiligen Tierart und der Verteidigung ihrer Lebensräume gegen
schädigende Eingriffe interessiert. Aus diesem Grund ist auf der 16.
Artenschutzkonferenz im April 2013 in Bangkok bei der Erörterung von
Vorschlägen zur Aufnahme von Arten in die Anhänge des Washingtoner
Artenschutzabkommens der Lebensunterhalt von Menschen, die von den
Maßnahmen betroffen sind, weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Der ZZF unterstützt Initiativen, die dem erforderlichen Schutz
bestimmter Arten dienen: Grundsätzlich befürwortet er
Importbeschränkungen des Washingtoner Artenschutzabkommens bzw. der
Europäischen Artenschutzverordnung.
Der Handel mit beliebten Aquarienfischen trägt dazu bei, dass
diese nicht aussterben.
Viele Fischarten, wie beispielsweise die Haibarbe, der Rote von
Rio oder der Kardinalfisch, kommen aufgrund von Umweltzerstörung in
der Wildnis nicht mehr vor oder sind gefährdet, werden aber noch in
der Aquaristik vermehrt.
Die Mehrheit der in Deutschland handelsüblichen Zierfische stammt
aus Nachzuchten im In- und Ausland oder aus einer nachhaltigen
Fischerei. Der spezialisierten Aquaristik verdankt die Wissenschaft
die meisten Erkenntnisse zur Biologie von Kleinfischen.
Die fachkundigen Halter von Kleintieren wie Ziervögeln,
Kleinsäugern, Wirbellosen, Korallenfischen, Reptilien und Amphibien
beschreiben neu entdeckte und importierte Tierarten und sind die
Basis der Biodiversitäts-Forschung. Ein Handelsverbot mit Wildfängen
würde diese Forschung erheblich behindern."
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