(ots) - Der Umsatz der rheinland-pfälzischen Chemie
erlebt im laufenden Jahr eine Talfahrt. Nicht nur das Umsatzminus von
1,6 Prozent belastet die Branche. Zusätzlich steigen die Beiträge zur
EEG-Umlage. Trotz des schwierigen Umfeldes nahm die Zahl der
Beschäftigten um 2 Prozent zu.
Auf der heutigen Jahrespressekonferenz kommentierten die
Chemieverbände Rheinland-Pfalz die aktuellen Entwicklungen der
Koalitionsgespräche in Berlin und stellten die konjunkturelle
Entwicklung der Branche in 2013 vor.
// Zukunftsfähige Energiepolitik für die Industrie in
Rheinland-Pfalz
"Die Strompreise in Deutschland stellen einen Standortnachteil für
die Betriebe dar und er vergrößert sich weiter. Wir unterstützen die
Energiewende, aber unsere Betriebe brauchen bezahlbaren Strom",
betont Harald Schaub, Vorstandsvorsitzender der Chemieverbände
Rheinland-Pfalz in der heutigen Pressekonferenz. Er rief die
Bundesregierung dazu auf, schnell zu handeln und die Kostenexplosion
einzudämmen.
Untermauert wird seine Forderung auch durch die aktuelle
CHEMonitor-Umfrage unter mehr als 300 Entscheidern der Chemiebranche:
Fast drei Viertel der Befragten bezeichnen die Energiekostensituation
am Standort Deutschland als schlecht. Mehr als ein Drittel rechnet
dadurch mit deutlichen negativen Auswirkungen auf das
Betriebsergebnis. Und ein schlechtes Betriebsergebnis durch
Energiekosten belastet die angespannte wirtschaftliche Situation der
Chemiebetriebe in Rheinland-Pfalz zusätzlich.
Denn wirtschaftlich hat das Jahr 2013 bisher die Erwartungen nicht
erfüllt. Das zeigen die Zahlen der amtlichen Statistik und die
Ergebnisse einer repräsentativen Konjunkturumfrage, die unter den
Mitgliedsunternehmen durchgeführt wurde.
// Umsatz im Minus
So setzte die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz in den ersten
neun Monaten insgesamt 21,1 Milliarden Euro um. Dies sind 1,6 Prozent
weniger als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten war das Minus beim
Auslandsumsatz, der um 2 Prozent zurückging. Der Umsatzrückgang ist
teilweise auf die gesunkenen Verkaufspreise und auch auf
Währungseffekte zurückzuführen. Im bisher schwächsten Monat August
brach der Umsatz sogar um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat
ein. Auch in der im Oktober durchgeführten Konjunkturumfrage gab nur
rund ein Sechstel der befragten Unternehmen eine gute
Geschäftssituation an.
// Beschäftigung nimmt überdurchschnittlich zu
Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage der Unternehmen stieg
die Zahl der Beschäftigten um 2 Prozent. Ende September waren rund
46.000 Menschen in der Chemie und 11.000 in der pharmazeutischen
Industrie beschäftigt.
// Gedämpfte Aussichten
Die Branche rechnet mit einem weiteren Rückgang der Umsätze, weil
das zweite Halbjahr erfahrungsgemäß schwächer ausfällt. "Damit liegen
wir in Rheinland-Pfalz unter den Prognosen für die chemische
Industrie im Bund, die in diesem Jahr mit einem Plus beim
Branchenumsatz von 0,5 Prozent rechnen", so Bernd Vogler,
Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz. Für das
kommende Jahr gehen die meisten Betriebe laut Konjunkturumfrage von
einer Entwicklung auf dem Niveau von 2013 aus.
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Tobias Göpel
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