(ots) - Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat
heute mit zahlreichen weiteren Nichtregierungsorganisationen die
UN-Klimakonferenz im polnischen Warschau verlassen. "Wir protestieren
damit gegen die Haltung vieler Regierungen, sich einem Fahrplan für
ein neues Weltklimaabkommen in 2015 zu verweigern", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Angesichts der dramatischen Folgen des
Klimawandels, die zuletzt auf den Philippinen, in Italien, Afrika
oder den USA sichtbar wurden, sei die destruktive und in Teilen sogar
konfrontative Haltung von einzelnen Ländern wie Polen, Australien,
Kanada und Japan völlig unzumutbar.
Mit dem Boykott fordert der NABU die Industrie- und
Entwicklungsländer auf, das Schwarze-Peter-Spiel bei den
UN-Klimaverhandlungen zu beenden. "Wir müssen zu einem respektvollen
Umgang und zur Kompromissbereitschaft zurückfinden", erklärte
Tschimpke. Besonders die polnische Regierung habe sich als schlechter
Gastgeber erwiesen, der die Interessen der Industrie über die
Interessen von Mensch und Natur stelle. Mit zeitgleichen
Veranstaltungen zu den Themen Fracking und Kohle zum UN-Klimagipfel
hatte die polnische Regierung die Vertragsstaaten vor den Kopf
gestoßen. Wertvolles Vertrauen sei damit verloren gegangen und müsse
nun neu aufgebaut werden, so Tschimpke. Auch die EU und Deutschland
haben aus NABU-Sicht ihre frühere Führungsrolle verloren und sind
ihrer Verantwortung in der Welt hier in Warschau nicht gerecht
geworden.
Grundsätzlich hält der NABU am Prozess der internationalen
Klimaverhandlungen fest. Voraussetzung dafür sei aber, dass es klare
Zusagen der Vertragsstaaten und die Bereitschaft zum
lösungsorientierten Handeln gebe.
Für Rückfragen:
NABU-Klimaexperte Ulf Sieberg nimmt als Beobachter an der
UN-Klimakonferenz in Warschau teil und ist vor Ort in Warschau,
Mobil: +49 173. 9001782, E-Mail: Ulf.Sieberg(at)NABU.de.
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Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole
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