Nach welchem Prinzip wählt ein Mensch die Reihenfolge für gute und schlechte Nachrichten aus und welche Folgen hat das?
(firmenpresse) - Angela Clegg und Kate Sweeny (University of California in Riverside) haben in drei Experimenten untersucht, wie sich die Reihenfolge von guten und schlechten Nachrichten auf den Empfänger auswirkt. Das Ergebnis ist, dass die Reihenfolge tatsächlich nicht egal ist. Zwar ändert die Reihenfolge nichts an dem Inhalt der überbrachten Nachrichten. Aber in welcher Reihenfolge gute und schlechte Nachrichten kommen, macht für das Gemüt und das spätere Verhalten einen Unterschied aus. Welche Nachricht sollte also zuerst kommen, damit es uns besser geht?
Zunächst ein paar Zahlen aus dem ersten Versuch. Die eine Hälfte der Probanden sollte der anderen Hälfte eine Rückmeldung über einen absolvierten Test geben. Dabei gab es sowohl positive als auch negative Aspekte. 78 Prozent der Empfänger wollten schnell die Sorge loswerden, was die schlechte Nachricht beinhalten könnte. Dahingegen wollten 54 Prozent der Überbringer lieber zuerst die positive Nachricht überbringen, um seinen Gegenüber zunächst einmal milde zu stimmen. Wie die Forscher im Journal „Personality and Social Psychology Bulletin“ wurde dieses Ergebnis in einem zweiten Experiment bestätigt.
Der Unterschied zum ersten Experiment lag allerdings darin, dass man die Probanden zusätzlich bat, sich in die Rolle des anderen zu versetzen. Nach diesem Gedankenspiel wollten interessanterweise die Überbringer doch lieber zuerst die schlechte Nachricht übermitteln. Im finalen dritten Experiment wollten die Forscher dann auch die Auswirkungen der Reihenfolge auf das Verhalten untersuchen. Jetzt stellte man den Probanden die Möglichkeit offen, sich hinterher ein Lernvideo anzusehen, um ihre Fehler besser zu verstehen.
Von denjenigen, die zuerst die gute und danach die schlechte Nachricht gehört hatten, wollten 67 Prozent das Video ansehen. Bei den anderen zeigten sich nur 43 Prozent so verbesserungswillig. Schlägt sich also die Reihenfolge, in der gute und schlechte Nachrichten übermittelt werden, auf das Verhalten des Empfängers nieder? JA!
Was will ich mit den Nachrichten erreichen?
Wenn ich selber also Nachrichten übermitteln soll, für welche Reihenfolge sollte ich mich entscheiden? Wie die erwähnten Experimente zeigen wirkt sich das ganze wie folgt aus: Überbringt man zuerst die schlechte Nachricht und danach die gute, dann wird sich der Empfänger besser fühlen, als bei der umgekehrten Reihenfolge. Kommt jedoch die gute Nachricht zuerst, wird der Empfänger aus der schlechten Nachricht eine Lehre ziehen.
War es für sie enttäuschend zu erfahren, dass sich die Reihenfolge überbrachter Nachrichten so stark auf die Gefühle und auf das Verhalten auswirken können? Nehmen sie es leicht. Denn die gute Nachricht dabei ist, dass sie das jetzt wissen. Von nun an können sie also beeinflussen, was sie bei ihrem Gegenüber bewirken. Oder wenn sie selber vor die Wahl gestellt werden: Welche Nachricht möchtest du zuerst hören“, dann haben sie es jetzt auch selber in der Hand, wie sich ihre Wahl auf sie auswirken wird.
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