(ots) -
- VPRT-Vorstandsvorsitzender Dr. Tobias Schmid fordert
Fortschritte in der konvergenten Regulierung
- Fachbereich Fernsehen setzt auf Werbederegulierung und
kritisiert ARD/ZDF-Sportrechtepolitik und Onlinekooperationen
- Fachbereich Radio und Audiodienste drängt auf Harmonisierung der
ARD-Radiowerbung und spezifische Radioregulierung
- Nachwahlen zu VPRT-Vorständen
- Tätigkeitsbericht 2013 vorgelegt
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) hat auf
seiner gestrigen Mitgliederversammlung in Berlin eine positive Bilanz
der Arbeit des vergangenen Jahres gezogen und seine
Aufgabenschwerpunkte für 2014 definiert.
Konvergenzregulierung und öffentlich-rechtlicher Auftrag
Der Vorstandsvorsitzende des VPRT, Dr. Tobias Schmid, sagte in
seiner Rede vor den Verbandsmitgliedern: "Der VPRT hat im vergangenen
Jahr sein Profil als Wirtschaftsverband weiter stärken können. Der
private Rundfunk ist insgesamt gut aufgestellt, wie unsere
Jahresprognosen zeigen. Es kann nicht schaden, gelegentlich darauf
hinzuweisen, dass wir in der schönsten Branche der Welt arbeiten."
Als größte ordnungspolitische Aufgaben hat der Verband eine
konvergente Regulierung, stabile Urheber- und Leistungsschutzrechte
sowie Nachsteuerungen im dualen System festgelegt. Dazu zähle
besonders, die von der Politik vor der Einführung des
Rundfunkbeitrags angekündigten Werbereduktionen für den Fall von
Mehreinnahmen bei ARD und ZDF umzusetzen.
Zu den laufenden Koalitionsverhandlungen betonte Schmid: "Der VPRT
konnte gemeinsam mit der Deutschen Content Allianz dazu beitragen,
dass die Themen der Kreativwirtschaft auf der Agenda des politischen
Prozesses stehen. Im Laufe der kommenden Legislaturperiode wird es
darum gehen, gemeinsam mit den Verantwortlichen bei EU, Bund, Ländern
und den übrigen Marktteilnehmern Lösungen für die drängenden
Regulierungsfragen zu finden."
Wettbewerbsverzerrung bei Sportrechten und ARD-Onlinekooperation
Annette Kümmel, Vorsitzende Fernsehen und Multimedia, forderte
einen fairen Wettbewerb mit anderen Medien: "Das Motto muss sein: So
wenig Regulierung wie möglich, aber so viel wie nötig - also
besonders eine Deregulierung bei der Werbung." Thema der Versammlung
war zudem die Sportrechtepolitik von ARD und ZDF, auch vor dem
Hintergrund der aktuellen Vergabe der Rechte an der Fußball Champions
League: "Selbst die Anstaltsgremien üben deutliche Kritik an dem
einseitigen Fußballschwerpunkt in den gebührenfinanzierten
Programmen. Es muss daher umso mehr überraschen, wenn aktuell die
Sportetats der Sender und die weitere Fokussierung auf
Fußball-Großereignisse bekannt werden."
Kümmel kritisierte zudem die angekündigte Kooperation der
ARD-"Tagesschau in 100 Sekunden" mit FAZ.de: "Hier werden
gebührenfinanzierte Inhalte im Werbeumfeld platziert und damit in den
Wettbewerb eingegriffen, obwohl für ARD-Onlineangebote ein
Werbeverbot gilt." Der VPRT werde die betroffenen Mitglieder bei der
Wahrung ihrer Wettbewerbsinteressen unterstützen.
Stärkere Berücksichtigung der Besonderheiten des Radios in der
Regulierung
Klaus Schunk, Vorsitzender Radio und Audiodienste, begrüßte vor
den Mitgliedern seines Fachbereichs, dass die Länder die spezifischen
Belange des Radios stärker in der Regulierung berücksichtigen wollen:
"Uns geht es darum, dass nicht automatisch Rundfunk gesagt wird, wenn
eigentlich Fernsehen gemeint ist, sondern Radio stets mitgedacht und
explizit erwähnt wird." Schunk kündigte an, dass es im kommenden Jahr
besonders um die weitere inhaltliche Ausgestaltung der
Radioregulierung gehen werde: "Privatradio braucht einen
Must-Carry-Status in digitalen Netzen und auf Plattformen. Die
Auffindbarkeit unserer Programme in Navigatoren muss gesichert
werden."
Die Umsetzung der harmonisierten ARD-Radiowerbung nach dem
NDR-Modell wird zentraler Schwerpunkt bleiben. Darüber hinaus warnte
Schunk vor den Crosspromotion-Möglichkeiten im Fall der Umsetzung
eines trimedialen Jugendkanals: "Dieser Möglichkeit muss ebenso wie
bundesweiten ARD-Radioprogrammen ein ordnungspolitischer Riegel
vorgeschoben werden. Ansonsten erleben wir eine weitere
Wettbewerbsverzerrung im dualen Radiosystem", so Schunk.
Nachwahlen für VPRT-Vorstand und Fachbereichsvorstände
Zur Nachbesetzung von Vakanzen wurden die folgenden Personen
gewählt:
Julian Geist, ProSiebenSat.1 (Fernsehen und Multimedia)
Nina Gerhardt, RTL Radio (Radio und Audiodienste)
Susanne Aigner-Drews, Discovery Communications (Fernsehen und
Multimedia)
Dr. Torsten Rossmann, N24 (Fernsehen und Multimedia)
VPRT-Tätigkeitsbericht 2013
Der VPRT hat anlässlich seiner Mitgliederversammlung seinen
Tätigkeitsbericht 2013 vorgelegt. Er steht unter dem Link
www.vprt.de/jahresbericht-2013 zum Abruf bereit.
Ãœber den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
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