(ots) - Gewerkschaften sind hierzulande bereitwillig
Verantwortung übernehmende Partner von Wirtschaft und Politik und
haben deshalb wesentlichen Anteil am Wohl und Wehe der Nation. Das
gilt vor allem auch für die IG Metall, der weltgrößten
Einzelgewerkschaft mit ihren weit über 2,2 Millionen Mitgliedern in
der deutschen Schlüsselbranche schlechthin mit rund 3,6 Millionen
Arbeitnehmern. Wer sie führt, hat viel Macht. Bertold Huber hat sie
leise, aber sehr konsequent genutzt. Dem Land hat das gut getan.
Daran wird sich sein Nachfolger Detlef Wetzel messen lassen müssen.
Vorschusslorbeeren hat er jedenfalls keine bekommen. Denn mit 75,5
Prozent der Stimmen ist sein Wahlergebnis gemessen an dem Votum für
seinen Vorgänger, der zuletzt mit über 96 Prozent wiedergewählt
worden war, eher bescheiden. Detlef Wetzel gilt zwar als Reformer,
der die IG Metall für neue Branchen öffnen will. Aber angesichts der
Herausforderungen, vor denen die deutsche Wirtschaft steht, wird das
nicht reichen. Herausforderungen? Geht es uns denn nicht Gold? Sind
wir nicht eine der erfolgreichsten Nationen der Welt? Derzeit schon.
Doch schaut man genauer hin, dann zeigt sich, dass wichtige Teile der
Wirtschaft hierzulande mehr als kümmerlich in Ausbau und Erhalt ihr
Produktionsanlagen investieren - und das nicht erst seit gestern. Es
wird also künftig nicht mehr nur um den gerechten Anteil der
Arbeitnehmer am Wohlstand gehen, sondern darum, die Grundlagen für
diesen zu erhalten. Das kann und wird ohne starke Gewerkschaften, die
sich auch zu diesen Fragen energisch zu Wort melden, nicht gehen. Und
deshalb wird Detlef Wetzel die Schwerpunkte der Arbeit eines
IG-Metall-Chefs ein gutes Stück weit neu definieren müssen.
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