(ots) - Die anhaltenden Proteste in Kiew zeigen, wie
tief gespalten die Ukraine ist. Viele Bürger sind nicht einverstanden
mit der Entscheidung von Präsident Viktor Janukowitsch, das
Assoziierungsabkommen mit der EU auf Eis zu legen. Sie verstehen: Die
EU steht für Freiheit, Demokratie und Stabilität. Janukowitschs
Absage an Brüssel bedeutet letztlich auch eine Absage an diese Werte.
Im Jahre 2015 findet die nächste ukrainische Präsidentenwahl statt.
Janukowitsch rechnet sich offenbar bessere Chancen aus, wenn seine
Widersacherin Julia Timoschenko dann immer noch im Gefängnis sitzt.
Insofern war es ungeschickt, dass die EU-Verantwortlichen die
Verhandlungen mit der Ukraine zeitweise auf die Formel "Freilassung
Timoschenkos gegen Assoziierungsabkommen" reduzierten. Obwohl von
Drohungen begleitet, erscheinen Putins Angebote der ukrainischen
Führung bequemer. Der Kreml besteht nicht darauf, dass politische
Gegner freigelassen werden. Die EU ist nun der Verlierer in diesem
Spiel. Ihr bleibt nur, Moskau zu kritisieren und die Tür für die
Ukraine weiter offen zu halten.
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