(ots) - PwC-Analyse: Marktkapitalisierung der
160 größten Aktiengesellschaften hat sich in zehn Jahren verdoppelt /
Folgen der Finanzkrise bleiben spürbar
Investitionen in kleine Unternehmen haben in den vergangenen zehn
Jahren die höchsten Renditen gebracht. Während sich der Börsenwert
der 160 größten in Deutschland notierten Aktiengesellschaften
zwischen 2003 und 2013 gut verdoppelt hat, verzeichneten die 50
Unternehmen im SDAX sogar annähernd eine Verdreifachung ihrer
Marktkapitalisierung, wie aus einer Untersuchung der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Damit
ließ der Small-Cap-Index sowohl den MDAX (plus 103,6 Prozent) als
auch den DAX (plus 100,2 Prozent) gemessen an der Wertentwicklung
klar hinter sich. Die Marktkapitalisierung der Technologiewerte im
TecDAX stieg um knapp 80 Prozent.
"Der Zehnjahresrückblick belegt einmal mehr, dass sich breit
gestreute Aktieninvestitionen langfristig auch bei
Kapitalmarktturbulenzen lohnen können. Die Finanzkrise von 2008 hat
allerdings bis heute Spuren hinterlassen", so Petra Justenhoven,
Mitglied des Vorstands und Leiterin des Geschäftsbereichs Großkunden
bei PwC.
So stieg die Marktkapitalisierung der Unternehmen im DAX160 im
Fünfjahreszeitraum von 2003 bis 2008 um fast 55 Prozent. In den fünf
Jahren nach der Finanzkrise legte die Marktkapitalisierung nur noch
um knapp 31 Prozent zu. Allerdings zeigen sich auch in dieser
Betrachtung deutliche Unterschiede zwischen den Marktsegmenten:
Während sich der DAX seit 2008 nur noch um 26,4 Prozent und der
TecDAX um 27,8 Prozent verbessern konnte, legten der MDAX um 51,5
Prozent und der SDAX um 59,3 Prozent zu.
Die Umsatzentwicklung der DAX160-Unternehmen erklärt den Anstieg
der Börsenbewertung nur zum Teil. So stiegen die Erlöse der 160
größten deutschen Aktiengesellschaften in den vergangenen zehn Jahren
um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr, während die
Marktkapitalisierung um 7,3 Prozent und damit mehr als doppelt so
stark zulegte.
Besonders deutlich fällt die Differenz im DAX-30 aus. Hier stieg
der Börsenwert der Unternehmen zwischen 2003 und 2013 um 7,2 Prozent
pro Jahr, die Umsätze kletterten jedoch nur um durchschnittlich 2,7
Prozent. Wenig honoriert haben die Investoren demgegenüber die
Erlöszuwächse der TecDAX-Unternehmen: Während die Umsätze der
Technologieunternehmen im Index in den vergangenen zehn Jahren um
durchschnittlich 8,3 Prozent zulegten, ist ihre Marktkapitalisierung
nur um 6,0 Prozent pro Jahr gestiegen.
Kaum Bewegung in der Oberliga
Von der insgesamt dynamischen Wertentwicklung der vergangenen zehn
Jahre haben längst nicht alle Unternehmen profitiert. Von den 2003 im
DAX160 enthaltenen Unternehmen sind heute 71 (44 Prozent) nicht mehr
dabei. Sie sind entweder in einem anderen Unternehmen aufgegangen,
haben den Aktienmarkt verlassen oder sind in die Insolvenz gegangen.
Wechsel zwischen den Indizes, also beispielsweise der Aufstieg eines
Unternehmens aus dem MDAX in den DAX, sind in der Zählung nicht
berücksichtigt.
Aus dem TecDAX schieden bis 2013 sogar 67 Prozent der im Jahr 2003
notierten Aktiengesellschaften aus, aus dem SDAX 60 Prozent und aus
dem MDAX 36 Prozent. Kaum Bewegung gab es demgegenüber im DAX 30:
Lediglich drei Unternehmen verließen den Index. Dieses unterstreicht
die unterschiedlichen Risiken zwischen den Indizes.
"In dieser Perspektive wird deutlich, dass die
überdurchschnittliche Steigerung der Marktkapitalisierung bei den
Nebenwerten auch mit einem überdurchschnittlichen Risiko einhergeht.
Aus dem SDAX schied immerhin jedes zehnte Unternehmen auf Grund einer
Insolvenz aus, im DAX hingegen kein einziges", betont Justenhoven.
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