(ots) -
- DAX-Prognose Ende 2014 bei 9.800 Punkten
- USA ein "sicherer Hafen" im Aktienbereich
- Anleihen aus der europäischen Peripherie als Depotbeimischung
Die Deutsche Bank geht in ihrem Konjunkturausblick 2014 von einer
weltweiten Beschleunigung des Wachstums aus. "Wir erwarten für 2014
ein Wachstum der Weltwirtschaft von rund 3 ¾ Prozent, das damit
deutlich höher ausfällt als im laufenden Jahr", sagte Stefan
Schneider, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank für Deutschland, bei der
Vorstellung des Jahresausblicks 2014 in Frankfurt. Als Haupttreiber
der Weltkonjunktur sieht Schneider die USA. Dort werden vom
Immobilien- und vom Arbeitsmarkt deutliche Konjunkturimpulse
erwartet. Damit sei der Weg frei für robustere Konsum- und steigende
Investitionsausgaben des Unternehmenssektors.
Für Deutschland rechnet die Deutsche Bank 2014 bei einem Plus von
1,5 Prozent mit einem überdurchschnittlichen Wachstum. Aber auch die
Eurozone sollte 2014 nach zwei Jahren der Schrumpfung um gut 1
Prozent zulegen. Aufgrund des robusten Arbeitsmarktes und deutlich
steigender Realeinkommen sowie anspringender Investitionen wird die
Binnenkonjunktur kräftig zum deutschen Wachstum beitragen. Die
zunehmende globale Nachfrage wird auch dem zuletzt schwächelnden
Export wieder neue Impulse verleihen.
Angesichts der skizzierten Konjunkturimpulse sind die
Anlageexperten der Deutschen Bank optimistisch für die weitere
Entwicklung an den Börsen. Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege
für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, sagte: "Die
kurzfristigen Zinsen werden auch 2014 auf einem niedrigen Niveau
bleiben." Für konservative Anleger werde es voraussichtlich schwer,
positive Erträge zu erwirtschaften, zumindest nach Bereinigung um die
Inflationsrate. Diese sei zwar niedrig, führe jedoch zu einem
schleichenden Wertverlust bei geldmarktnahen Anlagen, beispielsweise
auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten. Und das, obwohl die
Inflationsrate in Deutschland mit 1,6 Prozent nach Einschätzung der
Bank auch 2014 moderat bleiben dürfte. "Aufgrund des höheren
Wachstums und steigender Unternehmensgewinne spricht auch 2014 vieles
für die Aktie", so Stephan. In diesem Umfeld kann der DAX nach
Ansicht der Deutschen Bank neue Höchststände erreichen und bis Ende
2014 auf 9.800 Punkte zulegen. In einem optimistischen Szenario sind
sogar höhere Indexstände denkbar.
Kapitalmärkte
Da die Geldpolitik der Notenbanken in unterschiedliche Richtungen
verläuft, sieht Stephan den Euro im Nachteil und rechnet
mittelfristig mit einer Aufwertung des US-Dollars. Für die
Anlageexperten der Deutschen Bank ist die sich abzeichnende
US-Dollar-Stärke langfristig ein Leitmotiv der
Vermögensstrukturierung: "Privatanleger sollten ihr ausgewogenes
Portfolio stärker auf Aktien ausrichten mit Schwerpunkt auf
Industrieländeraktien und US-Dollar", rät Stephan. Dazu empfiehlt er
auch die Beimischung von Anleihen aus der Peripherie sowie
Immobilien. Liquidität und Rohstoffe spielen in diesem
Anlageuniversum mittelfristig eine eher untergeordnete Rolle.
Renten
Anleihen werden auch 2014 kaum verzinst. Nach der jüngsten
Leitzinssenkung ist eine deutliche Renditesteigerung nicht zu
erwarten. Im defensiven Rentensegment bieten Staatsanleihen und
Pfandbriefe (Covered Bonds) der europäischen Peripherieländer Chancen
auf positive Realrenditen. Bei den 5-jährigen Staatsanleihen Italiens
und Spaniens beträgt die Rendite jeweils 2,8%, bei Covered Bonds 3,5%
bzw. 3,3% (deutsche Pfandbriefe: 1,1%). Staatsanleihen aus
Schwellenländern sowie Unternehmensanleihen ohne Investment-Grade
bieten laut Anlagestratege Stephan zwar mehr Zinsen, seien aber auch
entsprechend risikoreicher, da sie von der Zinsentwicklung in den USA
abhingen und damit schwankungsanfällig seien.
Aktien
Aktien seien nach dem jüngsten Anstieg zwar nicht mehr billig,
aber angesichts niedriger Zinsen gebe es keine wirkliche Alternative.
Für Anleger, die auf laufendes Einkommen Wert legen, empfiehlt
Stephan dividendenstarke Aktientitel. Der Anlageexperte sieht die
Dividendenrenditen vieler Aktienindizes weltweit über der für 2014
prognostizierten Inflationsrate für den Euroraum. So könne die
Dividendenrendite in Europa 2014 über 3 Prozent betragen, womit die
prognostizierte Inflationsrate deutlich übertroffen werde. Das höhere
Wirtschaftswachstum sowie eine robuste Gewinnentwicklung erhöhen
zudem die Stabilität der Dividenden.
Wachstum am deutschen Aktienmarkt
Die Rahmenbedingungen für weitere Kursgewinne auch am deutschen
Aktienmarkt sind weiterhin gut. Zum Jahresende 2014 sieht Stephan den
deutschen Leitindex DAX bei rund 9.800 Punkten oder sogar mehr. "Die
Gewinne deutscher Großunternehmen könnten um mehr als 10 Prozent
zulegen", erläuterte Stephan. Steigende Gewinne trauen die
Anlageexperten auch amerikanischen Firmen zu, bei denen es bereits
2013 positive Entwicklungen gegeben hat. Die Unternehmensgewinne und
damit auch die Kurse dürften im Schnitt weiter steigen.
USA: Sicherer Hafen am Aktienmarkt 2014
Für die Experten der Deutschen Bank sind US-Aktien im Jahr 2014
ein Kerninvestment. Die Kombination aus Ausgewogenheit des
US-Aktienmarkts und möglichen Währungsgewinnen durch einen
erstarkenden US-Dollar mache das Land besonders attraktiv. "US-Aktien
sollten 2014 ein sicherer Hafen am Aktienmarkt sein", betonte
Stephan. "Wenn sich Bewertungen und Gewinnwachstum auf normalem
Niveau entwickeln, ist in den USA eine Jahresperformance im hohen
einstelligen Bereich möglich." In den USA nutzen viele Unternehmen
zudem einen relativ hohen Anteil ihrer Gewinne für Aktienrückkäufe.
Nach Ansicht von Stephan sollte das die Kurse der US-Unternehmen
weiter stützen. Der Chef-Anlagestratege hält in einem ausgewogenen
Aktiendepot eine Allokation von jeweils einem Drittel USA, Europa
sowie Asien für sinnvoll. In Asien bietet sich eine Aufteilung von
etwa einem Drittel Japan und zwei Drittel Emerging Asia an.
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