(ots) -
Das Landgericht Berlin (Az: 15 O 474/13) hatte Mitte Oktober der
RTL-Show "Das Supertalent" mit einer einstweiligen Verfügung
verboten, die Aufzeichnung des Titels "Carpe Diem" zu senden. Die
Rap-Band "QULT" beschwerte sich über die unzumutbare Tontechnik sowie
über die Schmähungen des Jurors Dieter Bohlen, der den Auftritt bei
einem Jurycasting am 01. August 2013 im Bremer Musiktheater als
"aufgesetzte Rapperkacke" bezeichnet hatte. RTL verteidigte sich in
der Öffentlichkeit damit, dass "Verträge einzuhalten" wären und
bemängelte "Verfahrensfehler" beim Sendeverbot. In der mündlichen
Gerichtsverhandlung am 12. November zog RTL dann aber seinen
Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung zurück und erkannte das
Sendeverbot an. Als Gegenleistung forderte RTL, dass über den Inhalt
des Verfahrens geschwiegen wird.
Jens Gläsker von der Rap-Band "QULT": "Ich bin mit dem Ausgang des
Prozesses sehr zufrieden. RTL wird seine Gründe dafür haben, warum
wir über die Einzelheiten des Prozesses nichts sagen dürfen. Für uns
zählt nur das Ergebnis." Dave Günther, Bandkollege von Gläsker bei
"QULT" ergänzt augenzwinkernd: "Jetzt haben wir ein Lied, das keiner
hören darf und einen Prozess über den wir nichts sagen dürfen".
Rechtsanwalt Bernd Roloff aus Hamburg, der die Band im Prozess
vertreten hat: "Die Band kann ihren selbstkomponierten Titel
natürlich in jeder Weise nutzen. RTL hatte nur die Rechte an der
Aufzeichnung. Ich habe der Band zur Einigung gegen Stillschweigen
geraten, weil es in jedem Prozess Risiken gibt und eine schnelle
Lösung besser ist, als jahrelange Streitereien."
Die Band hat mit dem Titel "Carpe Diem" zwischenzeitlich ein
Musikvideo in Eigenregie produziert, dass über Youtube abrufbar ist.
Jens Gläsker: "Wäre die Aufzeichnung von RTL gesendet worden, hätte
das Publikum ein falsches Bild vom QULT bekommen". Dave Günther
formuliert es so: "Der Titel vermittelt Aufbruchstimmung, die mit dem
Video, unseren Straßenkonzerten und unseren "Geld oder Liebe" -Partys
besser rüberkommt, als beim Supertalent, wo wir zwischen
Alphornbläsern und Hunde-Piano auftreten sollten."
Die Band, die sich nach eigener Aussage auf einer "Mission für
mehr Respekt, Toleranz und Empathie in der Gesellschaft" befindet,
feiert den Ausgang des Prozesses mit einem Auftritt am 7. Dezember
beim "Bal de Paris", einer Society-Veranstaltung , die seit 1998
alljährlich in Paris ausgerichtet wird und am Freitag, den 13.
Dezember mit einer "Geld oder Liebe"-Party in Berlin.
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