(ots) - Der Münsteraner Philosophie-Professor
Michael Quante erhält den erstmals verliehenen Deutschen Preis für
Philosophie und Sozialethik. Der mit 100.000 EUR dotierte Preis wird
von der Max Uwe Redler Stiftung in Hamburg verliehen. Er ist die
höchstdotierte Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die von einer
privaten Stiftung in den Geisteswissenschaften verliehen wird. Die
Preisverleihung findet am 29. Januar 2014 an der Universität Hamburg
statt.
Michael Quante zählt zu den renommiertesten Philosophen im
deutschsprachigen Raum. Seit 2009 ist er Professor für Philosophie
mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der
Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. Sein Lehrstuhl steht in
der Nachfolge großer Philosophen wie Joachim Ritter, Hans Blumenberg
und Ludwig Siep; er gilt als einer der bedeutendsten
Philosophielehrstühle in Deutschland. Die zentralen Themen der
philosophischen Arbeit von Michael Quante sind die personale
Identität, die Philosophie der Person sowie die Philosophie Hegels.
"Wir freuen uns, bei der erstmaligen Verleihung des Deutschen
Preises für Philosophie und Sozialethik mit Michael Quante einen
Philosophen zu würdigen, dessen philosophisches Werk in
herausragender Weise für einen offenen interdisziplinären Dialog und
eine hohe gesellschaftliche Relevanz steht", begründet Dr. Dr. h.c.
Jürgen Lüthje, Vorsitzender der Max Uwe Redler Stiftung, die
Entscheidung der Jury. "Insbesondere mit seinen Beiträgen zu einer
zeitgemäßen biomedizinischen Ethik stellt Michael Quante
eindrucksvoll unter Beweis, dass die Philosophie auch heute im
offenen Dialog mit anderen Wissenschaften wichtige
Orientierungshilfen geben kann, zum Beispiel bei der Frage nach einem
selbstbestimmten Sterben, der Organ- und Präimplantationsdiagnostik
oder der Verbindlichkeit einer Patientenverfügung." In gleicher
Weise, so Lüthje weiter, sei auch Quantes Auseinandersetzung mit
Hegel wegweisend und zeige beispielhaft, wie eine ideengeschichtliche
Verbindung zur deutschen philosophischen Tradition aktuelle
Gegenwartsdebatten bereichern könne.
Professor Dr. Dr. h.c. Michael Quante ist seit 2012 Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Philosophie und Sprecher des Centrums für
Bioethik der Universität Münster. Darüber hinaus ist er beteiligt am
DFG-Exzellenzcluster "Religion und Politik" und der
Kollegforschergruppe "Normenbegründung in Medizinethik und
Biopolitik". Quante ist Ehrendoktor der Universität Debrecen
(Ungarn), Mitglied zahlreicher Wissenschaftsorganisationen, u.a. der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, sowie Mitglied
des Beirats der Marx-Engels- Gesamtausgabe. Das umfangreiche Werk
Michael Quantes findet weit über den deutschsprachigen Raum hinaus
auch international große Beachtung und wurde in mehrere Sprachen
übersetzt. Seine beiden zuletzt erschienenen Werke sind "Die
Wirklichkeit des Geistes. Studien zu Hegel" (2011) sowie
"Menschenwürde und personale Autonomie" (2010).
Der "Deutsche Preis für Philosophie und Sozialethik" soll
zukünftig alle drei bis fünf Jahre an Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler verliehen werden, die in deutscher Sprache
herausragende Beiträge zur Entwicklung der Sozialphilosophie und der
Sozialethik veröffentlicht und das Alter von 50 Jahren nicht
wesentlich überschritten haben.
Max Uwe Redler Stiftung
Die Stiftung wurde von dem Hamburger Bank- und
Außenhandelskaufmann Max Uwe Redler (1937 - 2006) errichtet. Er hat
testamentarisch verfügt, nach seinem Tode eine gemeinnützige Stiftung
zur Förderung der Philosophie und Sozialethik zu errichten.
Stiftungszweck ist die Vergabe eines Preises, der den Namen
"Deutscher Preis für Philosophie und Sozialethik" trägt. Mit 100.000
Euro dotiert, ist der Philosophiepreis der Max Uwe Redler Stiftung
die bedeutendste Auszeichnung einer privaten Stiftung auf dem Gebiet
der Philosophie und Sozialethik im deutschsprachigen Raum.
Jury-Mitglieder der ersten Preisvergabe
Dr. Dr. h.c. Jürgen Lüthje (Vorsitzender); Prof. Dr. Dr. h.c.
Dieter Birnbacher, Univ.-Prof, i.R. (Henrich-Heine-Universität
Düsseldorf); Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D.
(Ludwig-Maximilians-Universität München); Prof. Dr. Birgit Recki
(Universität Hamburg)
Pressekontakt:
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