(ots) - Vor dem Hintergrund des 100. Jahrestages des
Ausbruchs des Ersten Weltkriegs im kommenden Jahr werden der
ARD-Hörfunk, das Deutschlandradio sowie weitere öffentlich-rechtliche
Radiosender aus insgesamt sieben Ländern eine gemeinsame
Online-Umfrage durchführen. Die internationale Koproduktion steht
unter der Überschrift "Für wen und für was wären Sie heute bereit,
sich zu engagieren und notfalls auch ihr Leben aufs Spiel zu
setzen?".
Entstanden ist das Projekt im Rahmen der Deutsch-Französischen
Hörfunk-Kommission (DFHK), deren Vorsitz der Saarländische Rundfunk
(SR) inne hat. SR-Intendant Professor Thomas Kleist ruft deshalb die
Hörer und Internetnutzer auf, sich rege an dem Projekt zu beteiligen:
"Es geht dabei weniger um eine Rückschau auf die Kriegsereignisse von
damals, als vielmehr um die grundlegenden Werte unseres heutigen
Zusammenlebens vor dem Hintergrund der beiden Urkatastrophen des 20.
Jahrhunderts. Dazu zählen unter anderem Zivilcourage, Toleranz
gegenüber Andersdenkenden und die Bereitschaft, sich für andere
einzusetzen. Letztendlich aber geht es um die Frage, ob es etwas
gibt, das wichtiger ist, als das eigene Leben."
Auch der Intendant des Deutschandradios Willi Steul begrüßt, dass
es vor dem Hintergrund der Gedenkfeiern im kommenden Jahr gelungen
ist, eine solch breite Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg
zustande zu bringen: "Die gewählte Fragestellung ist auf den ersten
Blick erschreckend direkt, aber es geht um die Frage: Was haben wir
gelernt? - seit dem Grauen von Verdun, als ganze Studentenjahrgänge
mit Blumen in den Gewehrläufen in die Schlacht gezogen sind, ganz
ausdrücklich bereit, ihr Leben zu geben."
Offizieller Start der Aktion ist am Montag 2. Dezember. Der
Fragebogen, der aus insgesamt fünf Einzelfragen besteht, kann ab
diesem Tag über die Internetseiten der ARD-Landesrundfunkanstalten
beziehungsweise des Deutschlandradios abgerufen werden. Gleichzeitig
werden in den Hörfunk-Pogrammen Menschen vorgestellt, die im Beruf
oder im Alltag schon einmal mit der Frage konfrontiert waren,
notfalls auch das eigene Leben für andere zu riskieren. Dies reicht
vom Polizeibeamten, über einen Missionar bis hin zum
Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, der viele Tausend Kilometer von
zuhause entfernt seinen Dienst absolviert und täglich mit dem
Schlimmsten rechnen muss.
Die Online-Befragung erfolgt ansonsten anonym. Es werden keinerlei
persönliche Daten erfasst. Die Internet-Umfrage soll - als
sogenanntes Crowdsourcing-Projekt - bis April 2014 frei geschaltet
sein. Die Auswertung erfolgt anschließend in einer vergleichenden
Studie, die die Antworten aus allen Teilnehmerstaaten umfasst. Dazu
zählen - außer Deutschland - Belgien, Frankreich, Kanada, Polen,
Rumänien und die Schweiz. Das Ergebnis der Befragung wird am 2. Juni
2014 offiziell vorgestellt.
Leipzig, 27. November 2013
Pressekontakt:
Peter Meyer
Tel.: 0681/602-2040
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