(ots) - Wie leicht kommen Kinder im Internet an Schnaps,
Pornos oder Tabak? Beachten Onlinehändler den Jugendschutz und
überprüfen das Alter ihrer Kunden? stern TV hat es getestet - und den
zwölfjährigen Domenik auf Einkaufstour im Netz geschickt. Das
Ergebnis: In zehn von zwölf Fällen konnte der Schüler die verbotene
Ware tatsächlich in Empfang nehmen. Seine Ausbeute: Fast ein Dutzend
Schnaps-und Proseccoflaschen, stangenweise Zigaretten und Zigarren
und mehrere Pornofilme.
Gesetzeslücke beim Onlinehandel
"Das ist schockierend. Das darf nicht sein. Das muss angegangen
werden", sagt Wolfgang Wentzel vom Bundesverband Onlinehandel, als
Steffen Hallaschka ihn live bei stern TV mit den Ergebnissen
konfrontiert. "Theoretisch gibt es Möglichkeiten der
Altersverifikation, sie müssten nur konsequent angegangen werden."
Christian Zainhofer vom Kinderschutzbund forderte im Gespräch mit
Steffen Hallaschka auch die Politik auf zu handeln: "Da ist ganz klar
der Gesetzgeber gefragt. Die Bundesregierung hat es bisher verpennt,
was zu tun." Überrascht hätten ihn die Ergebnisse der Stichproben
nicht. Aber: "Ich bin schockiert, dass der Onlinehandel eine
gesetzliche Grauzone ausnutzt und ein Geschäft mit Jugendlichen
macht, das er nicht machen darf."
In Deutschland wird das Einkaufen im Internet immer beliebter.
Nach Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels lag der
Umsatz beim Online-Geschäft im Jahr 2012 bei knapp 28 Milliarden
Euro. Während der Einzelhandel gesetzlich verpflichtet ist, einen
Altersnachweis für bestimmte Waren einzuholen, gilt dies für den
Online- und Versandhandel nicht. Bis es eine konkrete Verpflichtung
gibt, entscheiden Onlinehändler selbst, ob und wie sie das Alter
ihrer Kunden überprüfen.
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