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"Erstunken ist noch keiner, erfroren schon so mancher!" Diesen
Spruch kann man schon mal zu hören bekommen, wenn man im Winter das
Bürofenster öffnet. Trotzdem: Auch in der kalten Jahreszeit muss
regelmäßig frische Luft ins Zimmer. Die Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) informiert, was für ein
gesundes Raumklima wichtig ist.
Das Wohlbefinden in Räumen hängt nicht nur davon ab, wie viel
Sauerstoff bereits verbraucht ist. Beim Ausatmen, Husten und Niesen
gibt jeder Mensch neben Kohlendioxid (CO2) auch Feuchtigkeit und
Keime ab. Zusätzlich dünsten Möbel, Bauteile und Stoffe chemische
Substanzen aus. Alles zusammen reichert sich in der Luft an - man
wird müde und die Leistungsfähigkeit sinkt.
Richtig lüften
Deshalb geht am Lüften kein Weg vorbei. Wie oft das erforderlich
ist, kommt auf die Situation an. In vollen Räumen, zum Beispiel bei
Sitzungen, ist die Luft oft schon nach einer halben Stunde
verbraucht. Hält man sich dagegen allein oder zu zweit im Büro auf,
bleibt sie bei entsprechender Raumgröße länger frisch. Auf jeden Fall
sollte man im Büro mindestens dreimal täglich lüften.
"Am besten gleich morgens für drei bis fünf Minuten einmal die
Fenster weit öffnen und wenn möglich für Durchzug sorgen", rät Dr.
Johanna Stranzinger, Arbeitsmedizinerin bei der BGW. "Das bringt
einen schnellen Luftaustausch, der auch energetisch sinnvoll ist."
Dauerlüften mit "auf Kipp" gestellten Fenstern ist im Winter hingegen
- am Arbeitsplatz wie zu Hause - nicht zu empfehlen, weil dadurch die
warme Heizungsluft über längere Zeit direkt zum Fenster
hinausgepustet wird und die Wände unnötig auskühlen.
Für genügend Feuchtigkeit sorgen
"Als Wohlfühlklima bei sitzender Tätigkeit gelten eine
Raumtemperatur von 21 bis 22 Grad Celsius und eine relative
Luftfeuchtigkeit von rund 40 Prozent", so Stranzinger. Im Winter kann
es passieren, dass die Luft im Raum nach dem Lüften sehr trocken
wird. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit enthält
als warme. Wird diese Kaltluft erwärmt, kann sie wieder frische
Feuchtigkeit aufnehmen. Dadurch verstärkt sich die Verdunstung auch
an der Oberfläche von Schleimhäuten im Mund- und Rachenraum. Die
fühlen sich, vor allem wenn viel geredet wird, trockener an.
Bei Bedarf lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit einem einfachen,
günstigen Hygrometer messen. Wer keine belasteten oder
vorgeschädigten Schleimhäute hat und nicht viel reden muss, kommt
meist kurz- bis mittelfristig auch mit 30 Prozent relativer
Luftfeuchtigkeit zurecht.
"Wenn die Luft zu trocken wird, kann das beispielsweise an zu
häufigem Lüften liegen", erklärt die Arbeitsmedizinerin. "Da hilft
meist bewussteres Lüften." Bei ausgeprägten Beschwerden können nach
Einschätzung der Expertin in Einzelfällen auch technische Geräte
eingesetzt werden. Wichtig sei dabei allerdings neben der
sorgfältigen Auswahl die regelmäßige Pflege und Wartung, damit die
Luftbefeuchter nicht zu Keimschleudern werden. Von Wasserschälchen
auf der Fensterbank oder Behältern am Heizkörper hält sie dagegen
nicht viel, weil dort nicht genügend Wasser verdunstet.
Was noch gegen Wintermüdigkeit hilft
Unabhängig davon rät die Arbeitsmedizinerin der BGW, auch im
Winter auf ausreichendes Trinken und regelmäßige Bewegung zu achten.
Das pflegt das Wohlbefinden und beugt Infektionen vor. Und sie
empfiehlt, öfter mal die Mittagspause für einen Spaziergang zu
nutzen: "So kann man die frische Luft direkt tanken - und mit Glück
noch etwas Sonnenschein dazu!"
Diese und weitere aktuelle Meldungen der BGW finden Sie unter
www.bgw-online.de/presse.
Ãœber uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für über sieben Millionen Versicherte in
mehr als 600.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
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