(ots) - Klare Kante
Manchmal wirkt der Mann mit dem trüben Blick gelangweilt. Zuletzt
immer häufiger, denn die Resultate des Teams entsprachen nicht seinen
hochgesteckten Erwartungen. Dabei hat Mercedes dank Ross Brawn im
Vollgaswettbewerb gehörig aufgeholt und entwickelte sich mehr als
Ferrari zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz von Red Bull.
In der Formel 1 brechen neue Zeiten an. Einen wie Brawn hätte
Mercedes gut gebrauchen können, wenn es gilt, den Stern unter anderen
Wettbewerbsbedingungen heller als bisher erstrahlen zu lassen. Brawn
führte Michael Schumacher seinerzeit zu sieben WM-Titeln. Ohne mit
der Wimper zu zucken, hob oder senkte er den Daumen, der damalige
Schumi-Adlatus Rubens Barrichello wird sich beispielsweise daran
erinnern, dass Stall- vor Eigenregie geht.
Brawn sieht sich aktuell bei Mercedes einer Situation ausgesetzt,
wo zu viele Maîtres am Herd stehen wollen. Der knorrige Brite ist
einer, der im Zweifel lieber allein entscheidet. Denn er weiß, dass
die Formel 1 mit Demokratie nichts zu tun haben kann und dass zu
viele Köche den Brei verderben.
Alfons Batke
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