(ots) - Nur knapp 650.000 mit dem HI-Virus infizierte
Kinder unter 14 Jahren wurden 2012 mit Medikamenten versorgt, die den
Ausbruch von Aids stoppen oder verzögern. Das ist nur etwa ein
Drittel der insgesamt rund zwei Millionen HIV-erkrankten Kinder. 1,3
Millionen infizierte Kinder blieben 2012 ohne medikamentöse
Behandlung. Die internationale Gemeinschaft muss deshalb schnell
deutlich mehr Mittel bereitstellen, um die Ausbreitung von Aids zu
stoppen und eine Trendumkehr zu bewirken. Dies erklärte das
internationale Kinderhilfswerk terre des hommes anlässlich des
Weltaidstages am 1. Dezember.
Kinder mit HIV/Aids sind in mehrfacher Hinsicht viel stärker von
der Krankheit betroffen als Erwachsene. Auf ihr schwächeres
Immunsystem wirkt der Virus aggressiver, und ihre Behandlung ist auch
deutlich komplizierter als die bei Erwachsenen. »Kinder brauchen eine
optimale Dosierung der Medikamente, deren Wirkung sich ihrem Wachstum
anpasst. Viele behandelte Kinder entwickeln zudem Resistenzen
gegenüber den gängigen Medikamenten und benötigen deshalb spezielle
Arzneimittel, die nur sehr begrenzt verfügbar sind«, sagte Tanja
Funkenberg, Gesundheitsexpertin von terre des hommes.
Wichtig ist neben der Versorgung mit Medikamenten auch die
Unterstützung und Aufklärung der HIV-Infizierten und ihres Umfeldes.
Dies zeigt die Erfahrung der terre des hommes-Partnerorganisation
Sophakama, die sich in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape, der
Region mit der höchsten HIV/Aidsrate im Land, um die Versorgung von
betroffenen Kindern kümmert. »Die Kinder sind nicht nur körperlich
krank und geschwächt, sie werden auch stigmatisiert und ausgegrenzt.
Häufig brechen sie die Schule ab und müssen mit der Belastung durch
die Krankheit allein fertig werden«, so Tanja Funkenberg. »Sophakama
betreut diese Kinder, versorgt sie mit Medikamenten und hilft durch
Bildungsangebote, dass sie aus dem Teufelskreis von Armut und
Krankheit herausfinden.«
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