(ots) -
- Roland Berger Studie: Pkw-Absatz in Brasilien stagniert 2013 bei
3,7 Millionen Fahrzeugen - 2014 nur geringfügiges Wachstum
- Gewinnmargen sinken auf neues Rekordtief von durchschnittlich 2
Prozent -Steigende Arbeitskosten und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit
sind zwei der fünf Faktoren, die die Gewinne belasten
- Die schwache Profitabilität wird sich weiter verschlechtern,
wenn die Zulieferer nicht mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern
Trotz eines erfolgreichen ersten Halbjahres 2013 zeichnet sich
angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Brasilien für 2014
ein verhaltener Ausblick für die Automobilbranche ab: Die
PKW-Produktion wird im laufenden Jahr bei rund 3,7 Millionen
Fahrzeugen liegen und dürfte in den kommenden zwei Jahren nicht
wesentlich zunehmen. Attraktiveres Wachstum von jährlich 10 Prozent
verspricht nur der Nutzfahrzeugsektor, der sich nach der Krise
langsam erholt. Laut dem Branchenbarometer "The Brazilian
profitability challenge - Ensuring sustainable margins for automotive
suppliers" von Roland Berger Strategy Consultants wird das schwache
Wachstum der Branche auch die Automobilzulieferer betreffen, die auf
dem brasilianischen Markt aktiv sind.
"Brasilien ist für sein profitables Geschäft im Automobilsektor
bekannt. Doch die jüngsten Zahlen lassen keinen Zweifel daran, dass
sich die in Brasilien tätigen Zulieferer auf harte Zeiten einstellen
müssen", sagt Stephan Keese, Partner von Roland Berger Strategy
Consultants und Leiter der Automotive & Industrial Goods Practice in
Südamerika. Im vergangenen Jahr erlebte die Branche mit einer
EBIT-Marge von 2,5 Prozent einen starken Einbruch gegenüber den 8,7
Prozent von 2008. "Das war der erste dramatische Einschnitt seit
Jahrzehnten", kommentiert Keese.
Doch dieser negative Trend wird sich fortsetzen: Im laufenden Jahr
wird die Branche eine sehr dünne Gewinnmarge von maximal 2 Prozent im
Durchschnitt erleben. "Die durchschnittliche EBIT-Marge der globalen
Automobilzulieferindustrie liegt stabil bei 6,5 Prozent", sagt Martin
Bodewig, Automotive-Experte von Roland Berger in Südamerika. "Während
die reifen Märkte sich erholen, werden Zulieferunternehmen in naher
Zukunft ihre Aktivitäten in Brasilien genauer unter die Lupe nehmen."
Preisdruck belastet Gewinne
Für diese negative Entwicklung der Branche sind nach den Roland
Berger-Experten fünf wesentliche Kostentreiber verantwortlich:
Die Arbeitskosten sind in Brasilien in allen Branchen ein großer
Kostenfaktor - angesichts der geringen Produktivität und
Automatisierung. Steuern und Lohnnebenkosten pro Arbeitnehmer sind
fast so hoch wie die eigentliche Vergütung - und diese Abgaben sollen
in den kommenden Jahren voraussichtlich um weitere 7 bis 8 Prozent
jährlich steigen.
Die Sachkosten für Rohstoffe und lokal bezogene Komponenten sind
viel höher als im weltweiten Vergleich. So ist die Sachkostenbasis in
Brasilien um 15 bis 20 Prozent höher als in Europa.
Die aktuellen Wechselkurse belasten die Preise für importierte
Teile zusätzlich. Dies kann dazu führen, dass die Unternehmen in
Zukunft vermehrt Komponenten lokal beziehen werden.
Die Logistikkosten sind sehr hoch, da fast der gesamte
Güterverkehr über die Straße abgewickelt wird. Hinzu kommen oft
ineffiziente Frachtführer, Bürokratie, Be- und Entladebeschränkungen
in Stadtzentren sowie Versicherungskosten im Logistikbereich.
Und schließlich der zunehmende Preisdruck: Die lokal
produzierenden Automobilhersteller, die selber unter einem hohen
Wettbewerbsdruck stehen, sind nicht mehr bereit, für die jährlichen
Zuwächse der Faktorkosten ihrer Zulieferer aufzukommen.
Die Lösung: Kosteneffizienz steigern
Als Folge der geringen Wettbewerbsfähigkeit und der jährlich
steigenden Kosten werden die Zulieferer bis Ende 2014
Profitabilitätseinschnitte von bis zu 6 Prozent gegenüber 2012
hinnehmen müssen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, empfehlen
die Experten von Roland Berger einen ganzheitlichen Ansatz, um die
Kosteneffizienz zu steigern. Ziel ist es, die operative Performance
zu verbessern und die Gewinnschwelle mit geringeren Volumen zu
erreichen.
Die Maßnahmen dieses Ansatzes zielen auf die Bereiche Einkauf,
Produktion und Logistik ab. Die Strategieberatung empfiehlt darüber
hinaus, Standortanpassungen vorzunehmen, Overhead-Kosten zu
optimieren und die Produktpalette zu überprüfen. "Die Praxis zeigt,
dass sich die Kosten in Brasilien auch kurzfristig mit einer
Kombination dieser Hebel um bis zu 10 Prozent senken lassen", sagt
Keese. "Das ist sicher eine Herausforderung, aber angesichts
schwindender Margen müssen Zulieferer so schnell wie möglich
handeln."
Die Studie können Sie bestellen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
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