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Vier Jahre Beratungsprotokoll: Sechs von zehn Deutschen stellen Banken schlechtes Zeugnis aus - Bundesbürger sorgen sich um Beratung von Kleinanlegern

ID: 991950

(ots) - Die seit 2010 gesetzlich vorgeschriebene Pflicht
zum Beratungsprotokoll hat die Bankberatung nicht verbessert, sagen
knapp 60 Prozent der Bundesbürger. Sie befürchten zudem, dass die
Geldhäuser jetzt eher Anlagen empfehlen, die kein aufwändiges
Protokoll erfordern (62 Prozent) oder sich gleich ganz aus der
Beratung insbesondere von Kleinanlegern zurückziehen, weil der
bürokratische Aufwand zu groß ist (59 Prozent). Das ist das Ergebnis
einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung
Cofinpro. 1.000 Bundesbürger wurden befragt.

"Die Bundesbürger spüren, dass die Banken bei ihrer Beratung
zurückhaltender geworden sind", sagt Melanie Purgar,
Wertpapier-Expertin bei der auf Banken spezialisierten
Unternehmensberatung Cofinpro. "Viele Institute haben zudem die
Produktauswahl eingeschränkt." So empfehlen Banken in erster Linie
Standardprodukte aus dem eigenen Haus, das zeigen die Erfahrungen von
83 Prozent der Befragten.

Die Bundesbürger beklagen aber nicht nur den Rückzug der
Geldhäuser aus der Beratung. Zwei Drittel haben außerdem das Gefühl,
die Institute interessieren sich wenig für ihre Bedürfnisse bei
Fragen rund um die Geldanlage. "Dabei bietet gerade das
Beratungsprotokoll den Banken immense Chancen, die Wünsche und
Besonderheiten des Kunden herauszufinden. Es liefert damit sehr
wertvolle Informationen für ihr Geschäft - diesen Vorteil sollten die
Institute nutzen, um trotz des bürokratischen Aufwands einen klaren
Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen", stellt Cofinpro-Beraterin
Purgar fest. Die Bundesbürger jedenfalls würden es begrüßen, wenn die
Banken die Beratungsprotokolle (§ 34 WpHG) gezielt auswerten: 75
Prozent der Befragten wünschen sich ausdrücklich, dass die Geldhäuser
die dort gewonnenen Informationen nutzen, um ihnen künftig passgenaue




Angebote zu unterbreiten.

Auch im Hinblick auf die voraussichtlich ab 2015 hinzukommenden,
zahlreichen neuen Vorschriften im Rahmen von MiFID II empfiehlt
Melanie Purgar den Banken, nicht nur die Belastungen im Blick zu
haben. "Es gilt zwar erneut, ein großes Paket an Richtlinien
umzusetzen, die sich auf verschiedene Bereiche - auch über den
Anlegerschutz hinaus - in der Bank auswirken. Doch der
Handlungsbedarf ist dort besonders groß, wo die direkte
Kundenwahrnehmung betroffen ist." So könne beispielsweise die
Verpflichtung zur regelmäßigen Information der Anleger über die
Entwicklung der Vermögensanlagen die Kundenbindung nachhaltig
stärken. Statt unpersönliche Standardbenachrichtigungen zur
Entwicklung der Vermögensanlagen zu verschicken sollten die Banken
dabei auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden eingehen. Aus Sicht
der Bundesbürger ist dieser Beratungsfolgeprozess überfällig: 74
Prozent bemängeln, dass die Banken bisher nach der Beratung zu wenig
Zeit investieren, um die Geldanlagen ihrer Kunden im Blick zu
behalten.

Ãœber Cofinpro (www.cofinpro.de)

Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
private Bankhäuser ebenso wie Sparkassen und genossenschaftlich
organisierte Institute. Gegründet 2007 als mitarbeitergetragene
Aktiengesellschaft beschäftigt die Unternehmensberatung inzwischen
rund 90 Bank- und Technologieexperten. Standorte sind in Berlin,
Frankfurt am Main, Karlsruhe und München.



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Datum: 03.12.2013 - 08:00 Uhr
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