(ots) - Das internationale Kinderhilfswerk terre des
hommes begrüßt, dass die Innenminister auf ihrer Tagung vom 4. bis 6.
Dezember in Osnabrück auch über Flüchtlingspolitik beraten.
In den letzten 25 Jahren sind an den Außengrenzen der Europäischen
Union mehr als 19.000 Flüchtlinge umgekommen. Angesichts dieser Zahl
und der dramatischen Situation der Menschen in vielen
Konfliktgebieten und Transitländern fordert terre des hommes, die
Menschenrechte von Flüchtlingen zu achten und zu garantieren.
Gemeinsam mit Fachverbänden der Flüchtlingsarbeit setzt sich terre
des hommes dafür ein, dass mehr Menschen in Deutschland Zuflucht und
sichere Aufnahme finden.
terre des hommes fordert die Innenminister des Bundes und der
Länder deshalb auf:
- Setzen Sie sich auf Bundes- und EU-Ebene für einen sicheren
Zugang der Flüchtlinge nach Europa ein. Anträge sollten auch bei
den deutschen Botschaften im Ausland, auf dem Meer und an den
Grenzen der EU gestellt werden dürfen.
- Gewähren Sie Kindern und Jugendlichen insbesondere aus
Konfliktgebieten langfristige Aufenthaltsmöglichkeiten und
Zugang zu Bildung, damit diese Kinder sich integrieren und eine
Perspektive entwickeln können.
- Setzen Sie sich dafür ein, dass alleinfliehende Kinder eine
Aufenthaltserlaubnis bekommen, wenn sich im Herkunftsland keine
Eltern oder Personenberechtigte mehr aufhalten. Duldungen und
die damit verbundene drohende Abschiebung setzten traumatisierte
Kinder und Jugendliche unter extremen psychischen Stress.
- Setzen Sie sich dafür ein, die verbliebenen libyschen
Flüchtlinge aus dem Lager Choucha in Tunesien in Deutschland
aufzunehmen.
Von den weltweit rund 45 Millionen Flüchtlingen sind knapp die
Hälfte Kinder und Jugendliche. terre des hommes unterstützt Projekte
für Kinder in Not und engagiert sich international mit der Kampagne
»Destination Unknown« für Flüchtlingskinder und minderjährige
Migranten. terre des hommes hilft syrischen Kindern in jordanischen
und libanesischen Lagern und auf Lampedusa und fördert in Deutschland
Projekte, in denen traumatisierte Flüchtlingskinder behandelt werden
und Betreuung bei Sprach- und Schulproblemen erhalten.
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