(ots) - Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) und das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verleihen
heute (Dienstag) zum 8. Mal den Heinz-Westphal-Preis 2013.
Ausgezeichnet werden fünf Projekte junger Menschen mit Geldpreisen.
Damit wird das herausragende Engagement von Jugendverbänden und
-organisationen gewürdigt.
"Wer sich freiwillig für andere Menschen einsetzt, verdient
unseren Respekt und unsere Anerkennung", sagte der Staatssekretär im
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lutz
Stroppe. "Unsere Demokratie und insbesondere unser Sozialstaat leben
ganz entscheidend vom Engagement und einer starken Selbstorganisation
unserer Bürgerinnen und Bürger. Deshalb ist es von großer Bedeutung,
wenn bereits junge Menschen sich für die Gemeinschaft einsetzen und
Verantwortung übernehmen. Mit ihrem Elan und ihrer Begeisterung holen
die engagierten Jugendlichen vielfach andere Gleichaltrige mit ins
Boot. Der Heinz-Westphal-Preis bietet einen tollen Rahmen, eigene
Ideen für Hilfsprojekte zu entwickeln und kreative Pläne konkret
umzusetzen."
Der DBJR-Vorsitzende Stephan Groschwitz machte deutlich: "Die
ausgezeichneten Projekte sind gute Beispiele für das selbstbestimmte
Engagement junger Menschen. Sie zeigen, wie wichtig ihr Engagement
ist - für sie selbst und für die Gesellschaft."
Die fünf ausgezeichneten Projekte widmen sich so unterschiedlichen
Themen wie dem Engagement gegen Rechtsextremismus, der politischen
Bildung von Jugendlichen, der Auseinandersetzung mit der eigenen
Herkunft oder der Verschönerung von Orten. Die ersten drei Plätze
sind mit insgesamt 15.000 Euro dotiert (7.500Â Euro, 5.000 Euro und
2.500 Euro). Außerdem wird ein mit 1.000 Euro dotierter Ehrenpreis
vergeben sowie der mit 2.500 Euro dotierte Sonderpreis der Stiftung
"Jugend macht Demokratie".
Den ersten Preis erhielt der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg
e.V. Beim Projekt "Das Stadt-Spiel - Kinder gestalten ihre Welt"
lernen 300 Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren Demokratie.
Sie leben zehn Tage mit rund 150 ehrenamtlichen Betreuern in der von
ihnen selbstgestalteten und selbst verwalteten Kinderzeltstadt
Tillhausen. Die Jury ehrt dieses Projekt mit dem ersten Preis, weil
der Kreisjugendring Lauenburg mit seiner Kinderstadt einen
bemerkenswerten Beitrag zur politischen Bildung von Kindern und
Jugendlichen leistet. Die Kinder erführen, was für das Gelingen einer
demokratischen Gesellschaft notwendig ist und lernten Verantwortung
für sich und andere zu tragen.
Der zweite Preis ging an die Heroes aus München. In regelmäßigen
Trainings setzen sich junge Männer mit Themen wie Ehre, Identität,
Geschlechterrollen und Menschenrechten auseinander. Am Ende ihrer
Trainingsphase werden sie zu anerkannten HEROES zertifiziert. Als
offizielle HEROES besuchen sie anschließend Schulklassen,
Ausbildungsstätten oder Jugendeinrichtungen, wo sie Workshops für
Mädchen und Jungen zum Thema Ehre leiten. Die Jury würdigt den Mut
der jungen Männer, sich sehr persönlich mit ihrer Identität und den
inneren Konflikten auseinanderzusetzen. Bemerkenswert sei, dass sich
die jungen Männer mit ganz unterschiedlichen kulturellen
Hintergründen und Herkünften zusammenschließen und sich unter
fachlicher Begleitung offen an innere und äußere Konflikte wagen. Die
Heroes München stärkten mit ihrem Projekt das Netzwerk ähnlicher
Initiativen in Berlin, Nürnberg und Köln und regten zum weiteren
Nachahmen an.
Mit dem dritten Preis wurde die Malteserjugend Emsdetten
ausgezeichnet. Im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion des Bundes der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) legte die Malteser Jugend
Emsdetten in einem Altenheim einen sogenannten Sinnesgarten an, den
die Senioren selber mitpflegen und bearbeiten können. Die Jury lobte
das Konzept, mit dem Garten in der Lebenswelt der Seniorinnen
anzusetzen, bewusst ihre Sinne anzusprechen und schöne und gute
Erinnerungen zu wecken. Die Malteserjugend hatte die Erfahrungen und
das Wissen der Bewohnerinnen des Stifts eingebunden und eine Brücke
zwischen den Generationen gebaut. So sei mit dem Garten ein über die
Aktion hinaus bestehender Ort der Begegnung entstanden. Die
Malteserjugend stehe auch stellvertretend für 4.000 Gruppen des BDKJ,
die in 72 Stunden in ganz Deutschland hunderttausende Ehrenamtliche
aktiviert haben.
Aufgrund der Aktualität und Brisanz des Themas Asyl und
Abschiebung vergab die Jury außerdem einen Ehrenpreis an die SJD -
Die Falken, Landesverband Hamburg. Nachdem vier Romamädchen mit ihren
Familien nach Mazedonien abgeschoben wurden, reagierten die Falken
mit Broschüren und Ausstellungen, die von den Jugendlichen selbst
entwickelt wurden. Darüber hinaus unterstützen die Jugendlichen die
Familien bis heute mit Spenden und Besuchen. Die Jury würdigte diesen
Einsatz und auch, dass die Falken sich seitdem intensiv für die
Öffnung ihres Verbandes für Flüchtlingskinder einsetzten. Damit
zeigten die Falken, so das Urteil der Jury, dass Jugendverbände in
der Lage seien, mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern schnell und
wirksam zu handeln.
Den Sonderpreis der Stiftung "Jugend macht Demokratie" erhält das
Projekt "1.000 km gegen Rechts", durchgeführt von der
Kreisjugendfeuerwehr Stade. Ein Fahrrad mit einem Anhänger, auf dem
das Logo "1.000 km gegen Rechts" angebracht war, wurde in einer
Stafette von Jugendfeuerwehr zu Jugendfeuerwehr durch 18 Landkreise
in Niedersachsen geschickt. Die Jury würdigte, dass mit dieser
Initiative hunderte Jugendliche aktiviert worden seien, sich mit dem
Thema Extremismus auseinanderzusetzen.Die Kreisjugendfeuerwehr Stade
stärke mit der Aktion die Demokratie und zeige, wie wichtig
Jugendverbände im Kampf gegen rechten Extremismus und
Fremdenfeindlichkeit sein können.
Der Heinz-Westphal-Preis ist nach dem Mitbegründer des Deutschen
Bundesjugendrings benannt und wird alle zwei Jahre ausgeschrieben.
Mit dem Preis werden kreative Aktivitäten und Aktionen ausgezeichnet,
die das ehrenamtliche Engagement junger Menschen ermöglichen, stärken
oder Jugendliche zu freiwilliger Arbeit motivieren. Weitere
Informationen zum Preis und den Preisträgern finden Sie unter:
www.heinz-westphal-preis.de.
Pressekontakt:
Michael Scholl
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