(ots) - Mehr und mehr Bundesbürger planen, ihren Traum von
der eigenen Immobilie zu verwirklichen. Der Grund: die historisch
niedrigen Zinsen. Für eine solide Baufinanzierung ist allerdings
Know-how gefragt, und die Hausbank ist dabei oft die erste
Anlaufstelle. Doch wie gut wird hier beraten? Wie groß sind die
Unterschiede bei den Konditionen? Und wie sehen die
Finanzierungsunterlagen aus? Antworten liefert das Deutsche Institut
für Service-Qualität, das im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv 15
regionale und überregionale Filialbanken getestet hat.
Die Beratungsqualität der Branche bewegte sich insgesamt auf einem
guten Niveau. Vier Unternehmen erzielten sogar ein sehr gutes
Ergebnis; elf Unternehmen erhielten ein gutes Qualitätsurteil. Eine
leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigte sich bei der
Bedarfsanalyse etwa der persönlichen und finanziellen Situation des
Kunden (2013: 70,0 Punkte; 2012: 68,9 Punkte). Als Schwachpunkt
erwies sich aber erneut die Fähigkeit, das Kundenanliegen exakt zu
ermitteln. So berechneten die Berater zum Beispiel in weniger als
zwei Drittel der Fälle den individuellen Finanzierungsspielraum und
sogar nur in etwa jedem zweiten Gespräch das frei verfügbare
Einkommen nach Finanzierungsabschluss. Der Test deckte auch auf, dass
die ausgehändigten Finanzierungsvorschläge oft Informationen
verschwiegen, die ganz entscheidend für eine solide Finanzierung
sind: So waren in einem Drittel der Vorschläge die Kaufnebenkosten
nicht aufgeschlüsselt.
Kunden ist generell zu empfehlen, mehrere Angebote einzuholen und
die Konditionen zu vergleichen. So klafften im Test bei den
Effektivzinssätzen zwischen dem günstigsten und dem teuersten
Anbieter große Lücken. Bei der Sofortfinanzierung bei gleicher
Zinsbindungsdauer und Tilgungshöhe betrug der maximale Unterschied
fast 0,8 Prozentpunkte. "Mit bis zu 1,34 Prozentpunkten war die
Differenz bei der Forwardfinanzierung besonders gravierend. Ãœber die
Jahre gerechnet, kann da für den Kunden eine beachtliche Summe
zusammenkommen", erklärt Bianca Möller, Geschäftsführerin des
Deutschen Instituts für Service-Qualität.
Testsieger der Studie "Baufinanzierung bei Filialbanken 2013"
wurde die HypoVereinsbank. Das Unternehmen bot insgesamt mit die
besten Konditionen. Bei den Beratungsgesprächen erzielte der Anbieter
das Qualitätsurteil "sehr gut": Die Mitarbeiter bewiesen hier eine
sehr hohe Lösungskompetenz, waren freundlich und erläuterten die
Baufinanzierung inhaltlich am verständlichsten. Die Berliner
Sparkasse kam auf den zweiten Rang. Die umfangreichen
Finanzierungsvorschläge waren auf die Finanzsituation der Kunden
abgestimmt, und bei den Konditionen konnten insbesondere die
Volltilgerdarlehen überzeugen. Insgesamt sehr gut waren die
Beratungen vor Ort. Den dritten Rang belegte die Commerzbank. Die
Finanzierungsunterlagen wie auch die Konditionen beim
Volltilgerdarlehen waren die zweitbesten im Test. Die
Beratungsqualität fiel zudem gut aus.
Mehr dazu: n-tv Ratgeber - Geld, Mittwoch, 04.12.2013, um 18:35
Uhr.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität analysierte 15
Filialbanken - sechs überregionale und neun regionale Finanzinstitute
in den Ballungszentren Berlin, Hamburg und München. Dabei wurde die
Servicequalität anhand von jeweils zehn persönlichen Beratungen vor
Ort ermittelt. Darüber hinaus erfolgte eine Bewertung der
ausgehändigten Finanzierungsvorschläge. Dies entsprach in der Summe
300 Testkontakten, die in die Analyse einflossen. Zusätzlich
untersuchten und bewerteten die Experten die Konditionen der Anbieter
auf der Grundlage festgelegter Szenarien zur Sofortfinanzierung, zur
Forwardfinanzierung und zum Volltilgerdarlehen.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das
Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das
Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck
unabhängige Wettbewerbsanalysen, B2B-Studien und Kundenbefragungen
durch. Rund 1.500 geschulte Tester sind in ganz Deutschland im
Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen
wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum
Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und
Psychologen. Dem Verbraucher liefert das Institut wichtige
Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen
wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das
Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von
renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen
gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ.
Veröffentlichung nur unter Nennung der Quelle:
Deutsches Institut für Service-Qualität im Auftrag von n-tv
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