(ots) - Innovationsindikator 2013: Deutschland festigt
seine Position im internationalen Innovationsranking - Erneut Platz 6
unter 28 Industrienationen - Wirtschaft und Wissenschaft sind stark,
Bildung bleibt verbesserungsfähig - Bundesländervergleich zeigt
großes Innovationsgefälle - Baden-Württemberg innovationsstärkstes
Land
Bonn/Berlin, 5. Dezember 2013: Deutschlands Innovationsfähigkeit
hat sich in den vergangenen zwölf Monaten stabilisiert. Im
internationalen Vergleich von 28 Industrie-nationen belegt das Land
wie im Vorjahr Rang 6, der Abstand zu den davor liegenden Ländern hat
sich jedoch verringert. So lautet eines der Ergebnisse des neuen
Innovationsindikators. Die Studie wird seit 2005 von der Deutsche
Telekom Stiftung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
jährlich herausgegeben. Sie beleuchtet die für Innovationsfähigkeit
wichtigen Felder Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und
Gesellschaft. An der Spitze des internationalen Innovationsrankings
liegen in diesem Jahr die Schweiz und Singapur, die das Feld mit
weitem Abstand anführen. Im erstmals erarbeiteten Vergleich der 16
Bundesländer steht Baden-Württemberg an erster Stelle vor Hamburg und
Bayern.
Als besondere Stützen der deutschen Innovationsbilanz bezeichnet
die Studie die Bereiche Wirtschaft und Wissenschaft. "Die aktuellen
Ergebnisse belegen, dass unsere Wirtschaft die drittinnovativste
weltweit ist", erklärt Dieter Schweer, Mitglied der
BDI-Hauptgeschäftsführung. "Sie zeigen aber auch, dass staatliches
Engagement noch mehr bewegen könnte. Deutschland fehlt im Unterschied
zu vielen anderen OECD-Staaten eine steuerliche Förderung von
Forschung und Entwicklung. Auch der aktuelle Koalitionsvertrag zeigt
sich mutlos und bietet keine Perspektive für dieses
zukunftsgerichtete Förderinstrument." Ein schlechtes Zeugnis stellen
die Experten des Institutskonsortiums, das die Studie erarbeitet,
erneut dem deutschen Bildungssystem aus. Auch wenn Deutschland sich
durch erhöhte Bildungsausgaben von Rang 17 auf Rang 15 leicht
verbessern konnte, sei dies nicht ausreichend, so das Urteil. "Nach
wie vor ist der Bildungsföderalismus ein großer Hemmschuh, wenn es
darum geht, die Innovationsleistung zu steigern", macht Dr. Klaus
Kinkel, Vorsitzender der Telekom-Stiftung, deutlich. "Eine
Abschaffung des Kooperationsverbotes von Bund und Ländern hätte
geholfen, zentral wichtige Reformen im Bildungsbereich anzustoßen.
Die neue Koalition hat hier eine historische Chance vertan und
betreibt mit den jetzt geplanten Regelungen wieder nur
Flickschusterei."
Baden-Württemberg im internationalen Vergleich auf Rang 3
Thematischer Fokus der diesjährigen Ausgabe des Innovationsindikators
ist die Innovationsleistung der 16 Bundesländer. Zentrales Ergebnis:
Die Leistungsunterschiede zwischen den Bundesländern sind
beträchtlich. Das innovationsfreudigste Land ist Baden-Württemberg,
das im Gesamtranking hinter der Schweiz und Singapur den 3. Rang
belegt. Daneben sind Bayern und Hessen besonders innovationsfähig,
aber auch die drei Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin. Alle
genannten haben einen individuell höheren Indexwert als der
gesamtdeutsche Wert von 59.
High-Tech-Strategie hilft deutschen Unternehmen Die deutsche
Wirtschaft hat ihre Leistungen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal
verbessert. Als Grund dafür nennt die Studie unter anderem die
High-Tech-Strategie der Bundesregierung. Die Forscher begrüßen die
geplante Verstetigung der Strategie als Innovationsprogramm, mahnen
aber gleichzeitig mehr staatliche Maßnahmen zur Verbesserung der
Rahmenbedingungen für Innovationen an sowie eine stärkere Kooperation
von Bund und Ländern in der Innovationspolitik.
Im Subsystem Wissenschaft ist Deutschland von Rang 11 auf Rang 8
vorgerückt. Um die hohe Innovationsleistung auf Dauer zu garantieren,
sei aber weiteres Engagement notwendig. So müsse der Nachwuchs im
Wissenschaftssystem besser gefördert werden. Hochschul-Strukturen,
die kaum Freiräume bieten, und unsichere Karriereoptionen sorgten für
eine Abwanderung von Talenten ins Ausland, so die Studie.
Alle Ergebnisse und Grafiken stehen im Internet unter
www.innovationsindikator.de zum Herunterladen zur Verfügung.
Der Innovationsindikator
Erarbeitet wird der Innovationsindikator von einem Konsortium
dreier Institute: des Fraunhofer-Instituts für System- und
Innovationsforschung (Fraunhofer ISI), des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Maastricht Economic and Social
Research Institute on Innovation and Technology der Universität
Maastricht (MERIT). In einer Analyse von 28 Volkswirtschaften zeigt
der Innovationsindikator auf, wo Deutschlands Stärken und Schwächen
im Vergleich zu relevanten Wettbewerbern und aufstrebenden
Industrienationen liegen. Dafür beleuchten die Forscher die Felder
Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft. Insgesamt
setzt sich der Innovationsindikator aus 38 Einzelindikatoren
zusammen, die für die Beschreibung der Innovationskraft eines Landes
relevant sind.
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