(ots) - Noch nie haben Kreditversicherer so viele
Außenstände ihrer Kunden abgesichert wie in diesem Jahr. Das
sogenannte Deckungsvolumen in der Warenkreditversicherung steigerten
sie zum Ende des dritten Quartals 2013 um fünf Prozent auf 368
Milliarden Euro (drittes Quartal Vorjahr: rund 350 Milliarden Euro).
Damit erreicht das Deckungsvolumen inmitten der schwachen Konjunktur
einen neuen Höchststand. Die Kreditversicherer gaben fast drei
Millionen Lieferantenbeziehungen Sicherheit.
"Das Deckungsvolumen der Kreditversicherer ist deutlich stärker
gewachsen als das Bruttoinlandsprodukt", resümiert Ralf Meurer, der
Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung im Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Donnerstag in Köln. "Die
Kreditversicherer haben ihren Kunden damit Liquidität gesichert und
Wachstum ermöglicht."
Auch in der Kautionsversicherung wurde mit rund 39 Milliarden Euro
in den ersten drei Quartalen ein größeres Bürgschaftsvolumen
übernommen (drittes Quartal Vorjahr: 34 Milliarden Euro). Neben den
Bankkrediten gehören Kautionsversicherungen inzwischen fest zur
Liquiditätsplanung vieler Unternehmen und ermöglichen zusätzliche
Investitionsvorhaben.
26.500 Unternehmen gehen voraussichtlich in diesem Jahr in die
Insolvenz - darunter namhafte Großunternehmen, wie der Baukonzern
Alpine oder die Baumarktketten Praktiker und Max Bahr. Viele
Unternehmen waren gegen diese Fälle versichert.
Insgesamt gingen die Leistungen der Kredit-, Kautions- und
Vertrauensschadenversicherer nach den hohen Schadenaufwendungen im
vergangenen Jahr innerhalb der ersten drei Quartale 2013 um rund fünf
Prozent zurück auf circa 639 Millionen Euro (drittes Quartal Vorjahr:
671 Millionen Euro). Die Beitragseinnahmen wuchsen im gleichen
Zeitraum um rund zwei Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro (drittes
Quartal Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro).
2013 weniger Unternehmensinsolvenzen
Das Wachstum in Deutschland war im aktuellen Jahr zwar geringer
als ursprünglich erwartet. Im europäischen Vergleich hat sich die
inländische Wirtschaft aber sehr gut behauptet. Die Kreditversicherer
erwarten in diesem Jahr in Deutschland einen Rückgang der Insolvenzen
um gut sechs Prozent auf 26.500. Sie sinken damit das vierte Jahr in
Folge. Obwohl die Insolvenzzahlen 2013 deutlich niedriger sind als in
den Vorkrisenjahren 2005 bis 2008, liegen die zu den
Firmeninsolvenzen angemeldeten Forderungsausfälle mit rund 24
Milliarden Euro (2012: rund 41 Milliarden Euro) weiterhin auf hohem
Niveau. Weltweit sehen die Kreditversicherer für das zu Ende gehende
Jahr einen Anstieg der Insolvenzen um zwei Prozent. In Amerika und
Asien dürften die Insolvenzen weiter zurückgehen, während sie in
Europa steigen - besonders stark in den Mittelmeerländern.
2014 erwarten die Kreditversicherer ein spürbares Anziehen der
deutschen Konjunktur. Ein starker Konsum und rege Investitionen
tragen dazu bei. Eine steigende Inflation könnte dämpfende Wirkung
auf den Export haben.
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland wird aus Sicht der
Kreditversicherer 2014 voraussichtlich weiter zurückgehen auf 25.000.
Vor allem in der Baubranche, im Handel und im Dienstleistungsbereich
erwarten die Kreditversicherer weniger Insolvenzen als 2013. Auch in
der Industrie könnten sie leicht abnehmen. Nach wie vor besteht die
Gefahr von Großinsolvenzen. Die Forderungsausfälle dürften im
nächsten Jahr nicht steigen. Weltweit stabilisiert sich die Zahl der
Insolvenzen auf hohem Niveau, die Kreditversicherer erwarten nur ein
Prozent Rückgang.
"Selbst bei schwacher Konjunktur haben die Kreditversicherer für
ihre Kunden 2013 mehr Risiken denn je übernommen", so Meurer. "Das
neue Jahr verspricht aus heutiger Sicht ein noch größeres Engagement.
Für 2014 sind die Kreditversicherer gut gerüstet, um sowohl die
weitere Belebung der inländischen Nachfrage als auch unsere
Exporteure in ihrer Geschäftstätigkeit nachhaltig zu unterstützen."
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Kirstin Zeidler
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