(ots) - Die Rüstungsindustrie ist keine
Wachstumsbranche. Die Welt ist, zumindest in Europa, friedlicher
geworden. Hier hat kein Land Anlass, sich militärisch herausgefordert
zu fühlen und in Rüstung zu investieren. Dieser erfreuliche Befund
hat seinen Preis. Mangels Bedrohung wird das Militärgeschäft
tendenziell schrumpfen. Dieser Trend wird durch die leeren
öffentlichen Kassen noch beschleunigt. Wenn Konzernchef Enders davon
spricht, dass die EADS neue Auslandsmärkte erobern müsse, dann
beschleicht einen ein ungutes Gefühl. Wo, wenn nicht in
Spannungsgebieten, besteht Interesse an Militärtechnik made in
Germany?
Es wird Aufgabe der Bundesregierung sein, in Absprache mit den
Partnern die künftige Struktur einer kleiner werdenden Militärbranche
zu skizzieren. Als Aktionäre können Deutschland und Frankreich
unmittelbar Einfluss auf die Entscheidungen der EADS nehmen. Das
missfällt Enders, der sich den Konzern gerne als ein staatsfernes
Unternehmen vorstellt, zwar erkennbar, aber wer stattliche Gewinne
aus dem Militärgeschäft einstreichen will, der muss auch akzeptieren,
dass der Auftraggeber Mitsprache beansprucht.
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