(ots) - Demonstration für die Welt
Bevor die Lage in der Ukraine vollends außer Kontrolle gerät,
versuchen westliche Politiker mit Gesprächen in Kiew, Ruhe in die
verfahrene Situation zu bringen.
Solange Präsident Viktor Janukowitsch Gäste aus den USA und
Vertreter der EU noch empfängt, ist nicht alle Hoffnung auf ein Ende
der Eskalation der Gewalt dahin.
Der plötzliche Schwenk der Kiewer Führung in Richtung des "großen
Bruders" in Moskau und die demonstrative Abkehr vom pro-westlichen
Kurs haben die Glut der Opposition wieder entfacht. Seit drei Wochen
harren Vertreter vieler Strömungen auf dem Unabhängigkeitsplatz aus,
trotzen der eisigen Dezemberkälte, haben dort regelrechte
Schichtdienste eingerichtet. Alles, um ihrer Regierung und der Welt
zu demonstrieren, dass sie mit dem neuen Kurs ihres Landes nicht
einverstanden sind.
Die andauernde Inhaftierung der einstigen Regierungschefin Julia
Timoschenko und die rigorose Ignoranz ihrer Krankheit zeigen, wie
hart Janukowitsch mit Widersachern und Konkurrenten umgeht. Dazu
passen die Behandlung und die Repressalien inländischer Medien, wie
sie die Organisation "Reporter ohne Grenzen" anprangert.
Hoffentlich eskaliert die Lage in Kiew nicht noch weiter, können
Leuchttürme der Opposition wie Vitali Klitschko auch durch ihre
Popularität im In- und Ausland für eine Beruhigung der angespannten
Situation sorgen.
Gerhard Placke
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