(ots) - Das NDR Fernsehen wird seit Dienstag, 10.
Dezember, aus den analogen Kabelnetzen von Unitymedia in
Baden-Württemberg und großen Teilen Hessens ausgespeist. Das hat der
Kabelnetzbetreiber Unitymedia BW dem NDR mitgeteilt. Den Hintergrund
der Entscheidung bildet die Auseinandersetzung über die so genannten
Einspeise-Entgelte: Während Unitymedia für die Verbreitung auch von
den Sendern Geld verlangt, argumentieren ARD und ZDF, dass die
Netzbetreiber bereits von ihren Kunden Nutzungsentgelte erhalten,
also dieselbe Leistung doppelt berechnen wollen. Die Gerichte, die
Unitymedia eingeschaltet hat, sind bislang der Auffassung von ARD und
ZDF gefolgt.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Hier soll offenbar ein Rechtsstreit
auf dem Rücken der Zuschauer ausgetragen werden. Das bedauern wir
sehr. Das NDR Fernsehen ist das bundesweit beliebteste Dritte. Dass
Unitymedia ausgerechnet dieses Programm ausspeist, ist gewiss nicht
im Interesse der eigenen Kunden. Ich appelliere deshalb an
Unitymedia, die getroffene Entscheidung zu überdenken und das NDR
Fernsehen weiterhin analog zu verbreiten."
ARD und ZDF hatten schon vor Jahren angekündigt, dass sie nicht
länger für die Verbreitung ihrer Programme an die großen Kabelfirmen
wie Unitymedia oder Kabel Deutschland zahlen wollen. In anderen
europäischen Ländern ist es völlig unüblich, dass außer den
Kabelkunden auch noch die Sender für die Einspeisung zur Kasse
gebeten werden.
Unabhängig davon bleiben alle Programme im digitalen Angebot von
Unitymedia weiterhin unverschlüsselt und über denselben Anschluss
verfügbar. Betroffene Kunden, die weiterhin das NDR Fernsehen
empfangen möchten, sollten deshalb lediglich einen handelsüblichen
Digitalreceiver anschließen. Moderne Fernsehgeräte haben einen
solchen Receiver bereits integriert. Eine weitere Ausweichmöglichkeit
bieten andere Verbreitungswege, auf denen das NDR Fernsehen weiterhin
verfügbar ist: Satellit, IPTV und teilweise auch DVB-T.
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