(ots) - Kein großer Wurf
Gute Nachrichten aus den USA: Der Dauerstreit über den Haushalt
ist vorerst beigelegt. Die tief zerstrittenen Demokraten und
Republikaner haben einen Kompromiss vereinbart. Eine erneute
Stilllegung der US-Verwaltung ist damit abgewendet. Das bleibt aber
auch das einzig Lobenswerte. Denn ein großer Wurf ist nicht gelungen.
Die notwendige Etatsanierung lässt jedenfalls weiter auf sich
warten. Die ohnehin schon bedenklich hohen Staatsausgaben steigen
sogar noch - vor allem, weil das Militär wieder einmal mehr Geld
erhalten soll. Von einer Friedensdividende nach dem Abzug aus dem
Irak und angesichts des geplanten Endes des Afghanistan-Feldzugs ist
jedenfalls nicht die Rede.
Stattdessen treiben Demokraten und Republikaner die Verschuldung
weiter in die Höhe und steuern das Staatsschiff so auf die nächste
Klippe zu. Im Oktober sind die US-Schulden erstmals auf über 17
Billionen Dollar gestiegen. Damit wird es Anfang 2014 nötig sein, die
gesetzliche Schuldenobergrenze abermals zu erhöhen - so wie in den
vergangenen zwölf Jahren schon 14-mal geschehen.
Ein Ende dieser unverantwortlichen Politik ist nicht abzusehen.
Statt seriös zu wirtschaften, setzen die USA weiter auf Tricks. Ihr
Motto: Lass die Notenbank die Zinsen niedrig halten, sorge für genug
Inflation und zahle die Schulden dann mit entwertetem Geld zurück.
Leichtfüße regieren die größte Volkswirtschaft der Welt. Anleger und
Sparer zahlen die Zeche.
Uwe Westdörp
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